Die Herstellung von Tabakwaren hat Auswirkungen auf die Umwelt, diese werden aber Großteils todgeschwiegen.
Dieser Artikel wurde am 3. April 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Dass Rauchen schlecht für unsere Gesundheit ist, egal ob wir aktiv oder passiv rauchen, ist wirklich jedem bekannt. Dass aber nicht nur der Konsum von Tabakwaren, sondern auch deren Produktion, begonnen beim Anbau der Pflanze gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und somit in weiterer Folge auch auf den Menschen hat, ist weniger bekannt. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass dieses Thema medial kaum behandelt wird.

In vielen Tabakanbauländern wird regelrechter Raubbau betrieben, Wälder werden Hektarweise abgeholzt, um Platz für Tabakfelder zu machen. Greenpeace berichtet, dass zwischen 2000 und 2005 13 Millionen Hektar Wald für den Anbau von Tabak gerodet wurden. Beim Tabakanbau wird der Boden stärker als beim Anbau anderer Pflanzen ausgelaugt, wodurch er schon nach ein paar Jahren vollkommen unfruchtbar wird. Die Bauern ziehen weiter wenn der Boden ausgelaugt ist und die brachen Felder bleiben zurück und sind für mehrere Jahre nicht landwirtschaftlich nutzbar.

Um hohe Qualität und einen großen Ertrag zu erreichen ist außerdem der Einsatz vieler verschiedener Pestizide und von Dünger notwendig. Das Nikotin in den Blättern der Pflanze schützt sie natürlich gegen Fressfeinde, um diesen Schutz noch zu erhöhen werden große Mengen Nitrat eingesetzt.

Die Arbeiter auf den Tabakfeldern, darunter oft auch Kinder, tragen bei der Arbeit weder Handschuhe noch sonstige Schutzkleidung und kommen so mit den giftigen Pflanzenschutzmitteln und dem natürlich enthaltenem Giftstoff Nikotin ständig in Berührung. Nikotin kann auch über die Haut aufgenommen werden und zu Vergiftungserscheinungen führen, was vor allem bei Kindern schnell passiert, da sie schon auf kleinere Mengen reagieren als Erwachsene.

Wenn der Tabak geerntet ist, muss er auch noch getrocknet werden und dies geschieht oft in Trockenhäusern, die mit Holz beheizt werden. Es wird also nicht nur Wald abgeholzt, um Platz für den Anbau zu schaffen, es wird auch abgeholzt, um Holz für die Trocknung zu gewinnen. Die exzessive Abholzung hat vor allem in vielen Afrikanischen Ländern, wie Malawi, Simbabwe, Sambia und Mosambik Auswirkungen auf das Klima. In den gerodeten Gebieten versickert Wasser im kahlen Boden und es kommt zur Austrocknung von Flüssen.

Nach der Trocknung hat natürlich auch der weitere Prozess vom Transport über die Produktion bis zum fertigen Konsumprodukt Auswirkungen auf die Umwelt. Ganz am Ende dieses Prozesses steht noch das gewaltige Problem Zigarettenstummel, in diesen bleiben Teer und eine Vielzahl anderer Giftstoffe zurück. Durch achtloses Wegwerfen gelangen diese Giftstoffe ins Wasser, in den Boden und somit auch in die Nahrungskette. Tabak ist also bei weitem nicht nur für die schädlich, die ihn konsumieren, sondern durch den industrialisierten Anbau für die gesamte Umwelt und somit auch für jeden einzelnen von uns.


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