Ein Walipini ist ein Gewächshaus, dass das Prinzip des Grubenhauses mit dem der passiven Solarheizung kombiniert. Die Erde speichert die Sonnenenergie und gibt sie in der Nacht ab. So kann man sich auch während der kalten Monate mit frischen Vitaminen versorgen.
Dieser Artikel wurde am 13. November 2014 veröffentlicht
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Gemüse und Obst aus Eigenanbau schmeckt herrlich, aber in unseren Breitengraden ist damit spätestens im Oktober Schluss. Die Supermarktregale sind dennoch prall gefüllt mit Trauben aus Chile, Brokkoli aus Spanien oder Kräuterseitlingen aus Korea. Doch diese Lebensmittel haben, bevor sie in unsere Einkaufstaschen kommen, nicht nur lange Transportwege hinter sich, die hohe CO2 Emission verursachen, sondern es vergeht auch viel Zeit, was zu Nährstoff- und Geschmacksverlust führt.

In einem kleinen Gewächshaus kann man auch bei uns (und auch noch höher im Norden) das ganze Jahr sein eigenes Obst und Gemüse ernten. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick und Anleitungen aus dem Internet lassen sich Gewächshäuser ganz einfach selbst und kostengünstig bauen. Auch das Beheizen muss nicht teuer sein, mit der richtigen Baumethode lässt sich das Gewächshaus mit passiver Solarenergie auch im Winter warm halten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=8IA-AIp_5vw

Besonders geeignet hierfür, ist ein Erdgewächshaus, auch Walipini genannt, was in der Sprache der südamerikanischen Aymara soviel wie „warmer Ort“ bedeutet. Für ein Walipini wird eine gleichmäßig tiefe Grube ausgehoben, die dann mit einem schrägen lichtdurchlässigen Dach überbaut wird. Das Dach sollte nach Süden ausgerichtet sein, so das in der kalten Jahreszeit das Sonnenlicht in einem Winkel von ca. 90 Grad einfallen kann. Auf diese Art wird nicht nur die Sonne als natürliche Wärmequelle, sondern auch die thermische Kapazität der Erde optimal ausgenutzt.

Im Walipini wird über einer guten Drainage-Schicht aus einer Lage Schotter und einer weiteren Lage aus Stroh oder dünnen Zweigen, nährstoffreiche Pflanzenerde ausgebracht und dann kann mit dem Anbau begonnen werden. Belohnt werden die Mühen des Walipini-Gärtners mit schadstofffreiem, nährstoffreichem, frischem Biogemüse, mit positiver CO2 Bilanz.