Dieser Artikel wurde am 31. März 2009 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Wärmepumpen sind kein Perpetuum Mobile – aber fast. Für einen Teil investierter Energie, erhält man vier Teile…
Dieser Artikel wurde am 31. März 2009 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wärmepumpen sind kein Perpetuum Mobile – aber fast. Für einen Teil investierter Energie, erhält man vier Teile Wärme aus dem Erdinneren.

Die Nächte werden länger, die Tage kühler. Bei herbstlichen Temperaturen und regnerischem Wetter ist es angenehm, wenn es zumindest im Haus schön warm ist. In jedem Zimmer ein aufgedrehter Heizköper, vielleicht noch ein Heizstrahler, um akutem Frösteln entgegen zu wirken. Gut für das Wohlbefinden, aber eine Belastung für Umwelt und Energieverbrauch. Tatsächlich macht der Energieverbrauch fürs Heizen im privaten Bereich die größte Komponente beim Ausstoß von CO2 aus. Das schlägt sich nicht nur in einem Zuwachs an umweltschädlichen Emissionen nieder, sondern angesichts steigender Ölpreise auch im Budget.

Kostenlose Wärme aus der Natur
Eine Möglichkeit, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Geld zu sparen, bietet die Natur selbst. Die Wärme des Erdinneren zum Heizen zu nutzen, funktioniert relativ einfach. Schon wenige Meter unterhalb der Erdoberfläche findet sich genügend Wärme, um ein Wohnhaus zu beheizen und gleichzeitig Warmwasser aufzubereiten. In manchen Fällen reicht schon eine Bohrung von zehn Metern Tiefe. Nach einmaligen Anschaffungskosten fallen die Energiekosten für einen Haushalt mit Wärmepumpe auf ein Minimum – von der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ganz zu schweigen. Aufgrund der Zerfallsenergie natürlicher radioaktiver Teilchen sind im Erdinneren große Mengen an Wärme gespeichert. Diese Form der kostenlosen und natürlichen Wärme ist nicht nur überall zugänglich, sie erneuert sich auch fortwährend.

Erdsonden und unterirdische Sonnenkollektoren
Wärmepumpen können von Wärmekollektoren oder Erdsonden gespeist werden. Wärmekollektoren, die in einer Tiefe von etwa einem Meter verlegt werden, bedienen sich der einstrahlenden Sonnenenergie. Erdsonden hingegen „saugen“ Wärme aus der Erde und müssen in einer Tiefe zwischen zehn bis 100 Metern versenkt werden. Die Funktionsweise ist aber bei beiden Modellen gleich. Mit Hilfe der Kollektoren oder Sonden wird Wasser erwärmt, dabei genügen schon Temperaturen von zehn bis 15 Grad. Das erwärmte Wasser wird zu einem so genannten Verdichter gepumpt, dort erwärmt es ein Kältemittel, eine Substanz mit niedrigem Siedepunkt. Das erwärmte Kältemittel wird verdichtet, durch den entstehenden Druck steigt die Temperatur weiter und die Flüssigkeit verdampft. Was kompliziert klingt, ist im Endeffekt ziemlich einfach. Der entstandene heiße Dampf heizt den Haushalt.

Vier zu Eins für die Wärmepumpe
Die eingesetzte Energie für eine Wärmepumpe ist sehr gut investiert. Eine mit Strom betriebene Wärmepumpe liefert bei einer Kilowattstunde eingesetzter Energie eine Heizleistung von vier Kilowattstunden. Ein Effizienzverhältnis das andere Heizarten in den Schatten stellt.

Quellen
Christoph Bals, Horst Hamm, Ilona Jerger, Klaus Milke, „Die Welt am Scheideweg: Wie retten wir das Klima?“, Rowolth Verlag, 2008, Seite 217-220; Peter Hennicke, Manfred Fischedick, „Erneuerbare Energien“, C.H.Beck, 2007, Seite 54-56;

www.bwp.at
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