Fotocredit: unsplash.com/Matt Gross
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Hauptsache Bewegung? Wie viel Unterschied macht es wirklich, ob wir im Fitnessstudio schwitzen, oder raus in die Natur gehen?
Dieser Artikel wurde am 15. September 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Sport hat für alle Menschen eine unterschiedliche Bedeutung. Manche denken an joggen, andere ans Fitnessstudio, und wieder andere assoziieren mit Sport das Stadion oder die Sportsendung im Fernsehen. Oft geht es beim Sport nicht mehr wirklich um die Bewegung selbst, sondern um den Wettkampf, den Muskelaufbau, das Abnehmen oder irgendein anderes arbiträres Ziel. Er ist abgetrennt vom restlichen Leben, und etwas, das zu einem großen Teil in geschlossenen Räumen stattfindet. Warum aber ist Bewegung in der Natur so wichtig?

Ursprüngliche Bewegung

Früher gab es so etwas wie „Sport” als extra Tätigkeit kaum. Es war in fast alle Aktionen des Alltags integriert, der auch sehr viel draußen stattfand. Doch je mehr uns die schweren Aufgaben des Alltags abgenommen wurden, umso mehr mussten wir nach Alternativen suchen, um durch Bewegung nicht nur unsere Muskeln zu trainieren, sondern überschüssige Energien loszuwerden und innere Balance zu finden – neben vielen anderen positiven Aspekten der körperlichen Betätigung.

Wenn wir uns also die Frage stellen, warum Bewegung in der Natur so gesund ist, zeigt uns unser aktueller Lebensstil auf, dass unser Leben viel aus Trennung und selektiven Tätigkeiten besteht. Bewegung in der Natur zu machen bedeutet also auch, dass wir uns wieder auf unsere ursprüngliches Wesen zurückbesinnen.

Wenn wir zusätzlich barfuß gehen, wirkt es wie eine stimulierende Massage für die Fußballen – solange wir vorsichtig sind. Fotocredit: followyourwildheart.org/Elisabeth Demeter

Unterschied zwischen Drinnen und Draußen

Es gibt einige Gründe, die sowohl für Bewegung drinnen als auch draußen sprechen. Die meisten jedoch, die für drinnen sprechen kommen aus einem Gedanken der Bequemlichkeit. Drinnen können wir immer Sport machen, egal bei welchem Wetter. Drinnen haben wir unsere Geräte und Hilfsmittel. Draußen ist kein geeigneter Platz. Wenn wir uns die Aussagen genauer ansehen, sind es eher Ausreden und vor allem ein Zeichen für fehlende Kreativität oder der Wunsch nach Bequemlichkeit.

Draußen, in der Natur, in der frischen Luft entspannt sich unser Nervensystem, unser Immunsystem wird gestärkt, und wir haben viel mehr Abwechslung unserer Umgebung. Es ist aber auch herausfordernder, da wir uns an das Wetter und die Gegebenheiten anpassen müssen.

Auf Bäume klettern trainiert nicht nur unseren Körper. Bei vielen erweckt es das Kind in uns. - Fotocredit: followyourwildheart.org/Elisabeth Demeter
Auf Bäume klettern trainiert nicht nur unseren Körper. Bei vielen erweckt es das Kind in uns. – Fotocredit: followyourwildheart.org/Elisabeth Demeter

Draußen verbindet

Sich an unsere Umgebung anpassen zu müssen ist aber auch ein Aspekt, der die Aufmerksamkeit schärft, und damit Verbindung schafft. Wir haben eine Verbindung zum Wetter und der Temperatur. Wir haben Verbindung zur Landschaft und zu den Lebewesen um uns herum. Wir atmen frische Luft. Das alles schärft unsere Sinne – ganz nebenbei und automatisch.

Zusätzlich wird das Training und dessen Effekt nochmal tiefer. Auf unebenem Boden trainieren wir viel mehr unterschiedliche Muskeln. Wenn wir Hilfsmittel aus der Natur verwenden, etwa beim Hindernislauf, Gewichte heben oder klettern, wird zusätzlich zum Körper auch unsere Kreativität trainiert.

All das verbindet uns nicht nur mit unserer Umgebung, sondern stärkt auch unsere Beziehung zu unserem eigenen Körper nochmal ganz anders, als es in einem Raum mit standardisierten Geräten und vorgegebenen Trainingsroutinen passieren würde.

Durch den Wald gehen, und auch mal abseits vom Pfad, eröffnet uns viele neue Möglichkeiten, unsere Gedankenmuster zu durchbrechen. - Fotocredit: followyourwildheart.org/Elisabeth Demeter
Durch den Wald gehen, und auch mal abseits vom Pfad, eröffnet uns viele neue Möglichkeiten, unsere Gedankenmuster zu durchbrechen. – Fotocredit: followyourwildheart.org/Elisabeth Demeter

Tricks zum Umsteigen

Wahrscheinlich ist uns vieles von dem oben genannten bereits bekannt, oder wir denken uns „ja, ist logisch”. Aber wie kommen wir über unsere Bequemlichkeit hinweg, wenn vielleicht allein das Aufraffen zu irgendeiner Bewegung schwer fällt?

Dann kann es helfen, wenn wir uns eine andere Geschichte erzählen, als dass wir jetzt Sport machen sollten, weil es uns gut tut. Denn Bewegung in der Natur kann aus Sport ein Abenteuer machen. Dann ist nicht mehr die Bewegung selbst im Fokus, sondern was wir dabei erleben.

Zusätzlich können wir jeden Grund, warum wir nicht draußen Bewegung machen können, zur Frage umdrehen, wie wir das so ändern können, dass es dennoch möglich ist. Dann trainieren wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist.

Fazit

Egal ob wir spazieren gehen, auf Bäume oder Berge klettern, oder im Garten arbeiten. Bewegung in der Natur lädt uns ein, uns mit unserer Umgebung auseinander zu setzen. Es ist kein reiner Fokus auf die Bewegung, sondern viel mehr ein Nebenprodukt dessen, dass wir unsere Umwelt auf eine neue Art und Weise erkunden. Ganz zu schweigen von all den gesundheitlichen Vorteilen.

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