In China gibt es bereits mehr Elektro-Räder als Autos, die Niederlande sind Vorreiter in Europa. Auch Österreich holt auf, Käufer erhalten finanzielle Unterstützung. Fahrräder mit Elektro-Antrieb erfreuen sich zunehmender Beliebtheit:…

In China gibt es bereits mehr Elektro-Räder als Autos, die Niederlande sind Vorreiter in Europa. Auch Österreich holt auf, Käufer erhalten finanzielle Unterstützung.

Fahrräder mit Elektro-Antrieb erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Im Jahr 2008 gingen mit europaweit 500.000 verkauften Rädern bereits fünfmal so viele über die Ladentische wie noch zwei Jahre zuvor. Laut dem Electric Bike Worldwide Report gibt es in Europa derzeit rund 725.000 Elektrofahrräder. Dem deutschen Verein ExtraEnergy zufolge gelten die Niederlande als europäischer Leitmarkt, was Elektroräder angeht. Im Jahr 2009 seien die Verkäufe dort um geschätzte 40 Prozent angestiegen. Ein Blick nach Asien zeigt, dass in China bereits mehr als 120 Millionen solcher Fahrräder existieren – im Vergleich dazu aber nur 30 Millionen Autos.

E-Bike-Kauf wird gefördert

Auch in Deutschland hat der Boom bereits eingesetzt: Laut Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des deutschen Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) habe sich der jährliche Absatz in Deutschland mit rund 100.000 verkauften Rädern in den vergangenen Jahren vervierfacht. Im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz hat in Österreich der Markt erst 2009 zu wachsen begonnen. Mittlerweile gibt es hierzulande unterschiedliche, meist auf einzelne Bundesländer oder Gemeinden beschränkte Fördermodelle für den Kauf von Rädern mit Elektro-Antrieb.

Ein Beispiel: Wer sich heuer in Wien ein solches Fahrrad anschafft, bekommt 30 Prozent des Anschaffungswertes – bis zu einer Höhe von 300 Euro – zurück. Bis Ende des Jahres will die Stadt damit maximal 1.000 Elektrofahrräder fördern. Darüber hinaus sollen in den Innenbezirken mehrere Ladestationen angebracht werden. Auch im heimischen Tourismus werden E-Bikes bereits eingesetzt. So wird etwa in der Region Wilder Kaiser ein Verleihnetz mit anfangs rund 60 Rädern installiert.

E-Bikes und Pedelecs

Es gibt übrigens zwei Typen von Fahrrädern mit Elektro-Unterstützung: E-Bikes funktionieren ähnlich wie Mofas, die Geschwindigkeit wird durch Drehen am Lenkgriff geregelt. 20 Stundenkilometer sind höchstens erlaubt, Mofa-Führerschein und Kennzeichen Pflicht. Was landläufig unter dem Überbegriff E-Bike benannt ist, heißt eigentlich Pedelecs (Peda Electric Cycle): Das sind Räder mit einem Elektromotor, der den Fahrer beim Treten in die Pedale aber nur unterstützt. Die Akkus können an der Steckdose aufgeladen werden.

EU-Projekt

Die zunehmende Beliebtheit von Rädern mit Elektro-Antrieb lässt sich auch an der weltweit größten Fahrradmesse, der Eurobike, erkennen: E-Bikes und Pedelecs bekommen einen noch größeren Auftritt beziehungsweise mehr Ausstellungsfläche als in den Jahren zuvor. Die Messe findet von 1. bis 4. September 2010 im deutschen Friedrichshafen statt. Und nicht zuletzt hat sich auch die Europäische Union dazu entschlossen, Fahrräder mit Elektro-Unterstützung zu fördern: Das EU-Projekt „GoPedelec!“ wird in mehreren Ländern, darunter Österreich, durchgeführt. Herzstück sind 15 Road-Shows, die Interessierten das Testfahren mit E-Bikes ermöglichen sollen.

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