Biologisch angebautes Lebensmittel enthalten nachweislich mehr Nährstoffe und weniger Schadstoffe als konventionell angebaute.
Dieser Artikel wurde am 19. Dezember 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ich war schon immer davon überzeugt: biologisch angebautes Gemüse, Obst und Getreide enthält viel mehr Nährstoffe und dafür weniger Schadstoffe als konventionell angebautes. Wissenschaftlich war dies bisher nicht bewiesen, nun ist mir allerdings eine Studie der englischen Universität Newcastle unter gekommen. Diese wurde von der EU mitfinanziert und weist nach, dass die Art, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden, einen großen Einfluss auf die Inhaltsstoffe hat.

343 Studien wurden wissenschaftlich ausgewertet und das Ergebnis: biologisch erzeugte Nahrungsmittel enthalten einen signifikant höheren Anteil an Antioxidantien wie Phenolsäuren, Flavanone, Stilbene oder Anthocyane als konventionelle Kost. Bio-Lebensmittel weisen zwischen 18 und 69 (!) Prozent mehr Antioxidantien auf. Das wundert mich nicht, da Pflanzen diese einfach vermehrt bilden, wenn sie nicht mit Pestiziden behandelt werden und deshalb eine eigene Abwehr gegen negative Umwelteinflüsse aufbauen müssen. Die Pflanzen enthalten außerdem noch mehr Vitamine und Carotinoide.

Dieses Mehr an Nährstoffen ist für uns Menschen von großem Nutzen. Antioxidantien können vor chronischen Beschwerden wie Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen schützen helfen. Bezüglich der unerwünschten Schadstoffe: Bio enthält gemäß der Studie deutlich weniger giftige Metalle wie Cadmium (minus 48 Prozent), Nitrat, Nitrit und Pestizidreste. Auch hier eigentlich keine Überraschung, spiegelt es doch einfach die Anbaumethodik des Bio-Landbaus wider, bei dem mineralischer Dünger verboten ist.

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Allerdings wachsen die Bio-Pflanzen dadurch langsamer als konventionelle – was noch einen Vorteil für uns Konsumenten bietet! Denn biologisches Obst und Gemüse enthält bis zu 20 % weniger Wasser und schmeckt dadurch meist intensiver und weniger wässrig. (Wer schon einmal eine Bio-Tomate mit einer konventionellen verglichen hat weiß genau wovon ich spreche!)

Durch den Genuss von Bio-Produkten kann man außerdem das Klima schützen. Statt chemische Dünge zu verwenden, wird in der Biologischen Landwirtschaft organischer Dünger wie Kompost oder Tiermist eingesetzt. Alleine dadurch werden beträchtliche Mengen an fossilen Energieträgern, also CO2-Verursachern, eingespart und bis zu 15% mehr CO2 im Boden gebunden. Auf Bio-Höfen ist außerdem der Energieverbrauch um 30-50% niedriger als in konventionellen Betrieben.

Doch da wären wir wieder bei den externen Gründen für Bio – von denen es ja unglaublich viele gibt! Heute wollte ich jedoch einfach nur sagen: mit jedem Mal, bei dem du dich für ein Bio-Produkt an Stelle eines konventionellen entscheidest, entscheidest du dich außerdem dafür etwas für deine Gesundheit zu tun!

 

Quellen:
http://csanr.wsu.edu/m2m/papers/organic_meta_analysis/bjn_2014_full_paper.pdf
http://www.bio-austria.at/

Bild/Fotograf: Ulrike Göbl

 Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform.