Die Niederländer sind Experten für Hausboote. Es verwundert also nur wenig, dass ein niederländischer Architekt ein schwimmendes Passivhaus entwickelt hat. Strom und Wasser werden vom Haus selbst produziert und aufbereitet.
Dieser Artikel wurde am 29. Januar 2013 veröffentlicht
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Pieter Kromwijk hat das Haus mit Fokus auf minimalen Energiebedarf entworfen. Einmal zu Wasser gelassen, ist kein Uferanschluss mehr notwendig. Das „AUT-ARK home“ soll bald in Serie gehen und ist für Gebiete gedacht, in denen auf wenig Wohnraum viele Flüsse und Seen kommen. Mit dem Passivhaus könnte neuer Wohnraum erschlossen werden.

Die Energieeffizienz des Passivhausboots soll zehn Mal so groß wie die eines ähnlich großen Hauses am Land sein. 24 Photovoltaik-Module auf dem Dach sorgen für den Strom, die Batterien sichern die Energieversorgung für bis zu vier Tage. Bei ausbleibendem Sonnenschein steht ein Biodieselgenerator zur Verfügung.

In dem Haus ist ein isolierter Wassertank eingebaut, der 4.000 Liter speichern kann. Wasser wird mittels Osmose aus dem Liegewasser gewonnen. Durch Wärmekollektoren auf dem Dach wird das Wasser auf Temperaturen von 70 bis 80 Grad Celsius gehalten. Ein Filtersystem bereitet das Wasser auf und liefert Spül-, Wasch- und Trinkwasser. Das Abfallwasser wird geklärt und als 90% sauberes Wasser an das Oberflächenwasser zurückgeführt. Zusätzlich wird mit dem Warmwasser der gesamte Wohnraum über die Fußbodenheizung beheizt.

Rund vier Monate dauert der Bau eines solchen autarken Hausboots. Der Protoyp liegt derzeit vor Anker an einem Ufer in Maastricht. Zukünftige Eigentümer können das schwimmende Passivhaus an einen ausgewählten Liegeplatz bringen. Durch die völlige Unabhängigkeit von Energie fällt auch der Umzug leicht.

Präsentation (PDF) des Projekts mit vielen Fotos und Grafiken (Sprache: Niederländisch)

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