Hügelkultur – Eine vergessene Alternative zum Hochbeet aus dem Baumarkt.
Dieser Artikel wurde am 26. Mai 2021 veröffentlicht
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Ein Haufen Zweige, ein paar abgestorbene Äste und Baumrinde, Blätter und anderen Kompost ergibt eine unglaublich effiziente Methode für ein Hochbeet. Es handelt sich dabei um ein Hügelbeet, eine jahrhundertealte Methode. Dabei soll der natürliche Vorgang nachgeahmt werden, wie Pflanzen auf dem Waldboden verfallen und wieder in das Ökosystem gelangen.

Eine Hügelkultur bringt viele Vorteile mit sich: Die Hochbeete sind langlebig, selbstbefruchtend, selbstbelüftend und selbstbewässernd. Gerade in städtischen Umgebungen sind sie unglaublich nützlich. So zum Beispiel, wenn man einen Schrebergarten besitzt, den man optimal nutzen möchten, ohne sich jeden Tag um den Garten kümmern zu müssen. Darüber hinaus kann es nicht nur für Gemüse oder Blütenpflanzen verwendet werden, sondern es ist auch ideal für Pilze, kann der Fütterung von Wildtieren dienen oder einfach zur Verbesserung der Bodenqualität angelegt werden.

Durch das schräge Abfallen läuft Regenwasser schneller ab. Die Menge der Sonneneinstrahlung ist dafür stellenweise höher als in einem Flachbeet. Mehr Wärme für die Pflanzen gibt es zudem durch die Unterschicht aus Kompost. Das verrottende Material gibt ungefähr 5 bis 8 Grad Celsius an den Erdboden ab und verlängert dadurch die Anbauzeit – im Frühjahr kann früher mit der Aussaat begonnen werden, wodurch sich auch die erste Ernte nach vorne verschiebt.

So geht’s los!

Man muss kein Gartenexperte sein, um eine Hügelkultur anzulegen. Ein paar einfache Grundregeln sollte man dennoch befolgen:

  • Suchen Sie sich einen Ort, an dem die Sonne scheint, die für das, was Sie pflanzen möchten, benötigt wird. Die Hügelkultur ändert nichts an den Sonnenscheinbedürfnissen für alles, was Sie pflanzen. Die Bepflanzung sollte nach der benötigten Sonneneinstrahlung gewählt werden. So empfiehlt sich nach Süden der Anbau von Tomaten und nach Norden könnten sich dafür die Stangenbohnen richten.
  • Der Graben sollte ungefähr 30 cm tief sein, aber es gibt keine exakte perfekte Tiefe. Berücksichtigen Sie die Größe der Äste und Zweige, die Sie in den Graben legen, und versuchen Sie einfach, wieder Bodenniveau zu erreichen.
  • Eine erstes Hügelbeet könnte 30 cm tief, 1 Meter breit und 1,5 bis 2 Meter lang sein. Eine exakte Regel gibt es aber nicht. Sie können es so lange machen, wie Sie möchten. Wenn man die Höhe und Breite in etwa gleich hält, ist man am flexibelsten.
  • Der Graben sollte mit Ästen und Zweigen gefüllt werden. Zedern- oder Walnussbäume sollten dabei vermieden werden. Diese Holzarten machen den Boden sauer.
  • Einige kleinere Zweige kommen als nächster Schicht darüber und diese sollten mit weiteren kleineren Zweigen, Blättern und anderen kompostierbaren Materialien bedeckt werden. Danach kommt ein wenig Wasser darauf und das ganze wird bedeckt mit der Erde aus dem gerade ausgehobenen Graben.
  • Das erste Beet sollte im Herbst angelegt werden. Dann kann die Hügelkultur ihre Sache tun, und bis zum Frühjahr ist der Hügel bereit für Samen oder das Umpflanzen von Stecklingen direkt auf den Hügel.

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Bild: Mark (CC BY 2.0)