Nichts wirkt so eindeutig positiv für unser Seelenleben, wie die Sicht aufs Meer oder einen See.

Wir alle kennen das: Urlaub am Wasser, chillen und die Seele baumeln lassen. Wir werden ruhig, der Blutdruck senkt sich, die Herzfrequenz auch und Tiefenentspannung setzt ein, wenn wir den Blick übers Wasser streifen lassen.

Aber warum ist es so angenehm am Wasser? Studien haben sich mit dieser Frage beschäftigt, denn nichts wirkt so eindeutig positiv für unsere Seelenleben, wie die Sicht aufs Meer oder einen See. Im Lauf der Menschheitsgeschichte waren Wasserquellen für unsere Vorfahren äußerst wichtig. Trinkwasser war entscheidend für das Überleben und um den Stress der Dehydrierung zu vermeiden. Das hat unsere Sinne für das Auffinden von Wasser geschärft – so die Annahme. Untersucht wurde, ob der Blick auf Wasser im Freien den autonomen Tonus und die subjektive Qualität der Entspannung beeinflusste. Die Herzfrequenz der Teilnehmer wurde gemessen und zwar wenn die Fokussierung auf Wasseroberfläche in einem Schwimmbecken, einen Baum auf einem Parkplatz und ein kleines Schild über einer belebten Straße gerichtet war. Und tatsächlich, nur der Blick aufs Wasser konnte den Blutdruck senken. Auch die Herzfrequenz war beim Blick auf Wasser evident niedriger.

Wasser wirkt!

Eine zweite Studie erweiterte diese Analysen und zeichnete Blutdruck, Herzfrequenz und subjektive Bewertungen der Entspannung von 73 Teilnehmern nacheinander an sechs Standorten entlang eines 1,6 km langen Pfads neben einem Bach, zwei kleinen Seen und dem angrenzenden Gelände mit offenen Grasflächen und Bäumen auf. Jedes Mal wechselte für die Probanden die Reihenfolge, in der sie zuerst auf Wasser oder auf den Boden schauten. Im Durchschnitt der sechs Standorte zeigte sich, dass das systolische/diastolische Verhältnis von Blutdruck und Herzfrequenz beim Blick auf das Wasser im Vergleich zum angrenzenden Boden zuverlässig niedriger war, ein Effekt, der definitiv mit der persönlichen Bewertung der Entspannung korreliert.

Zusammengefasst bedeutet das, dass der Blick auf Wasserflächen den autonomen Tonus auf eine Weise beeinflussen kann, die für die subjektive Bewertung der Entspannung verantwortlich ist. Also, ab ins kühle Nass, an einen Bach, ins Bad, an einen See oder ans Meer! Das Wohlbefinden wird steigen und diejenigen, die im Sommer nicht in die Berge wollen wird es in ihrer Entscheidung bestärken.


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