Mit der Wasserstoff-Tankstelle für Busse und LKWs löst sich gleichzeitig das altbekannte Henne-Ei-Problem: Indem die notwendige Infrastruktur geschaffen wird, können Verkehrs- und Logistikunternehmen unkompliziert auf den umweltfreundlichen Treibstoff umsteigen. Wien Energie hat auch gleich zur Inbetriebnahme einen ersten Abnehmer für den Wasserstoff: Ab sofort sind die Wiener Linien mit einem Wasserstoff-Bus erst zu internen Testzwecken und seit 10. Jänner 2022 im Fahrgast-Testbetrieb unterwegs! Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaneutralität.
„Hier in der Leopoldau gestalten wir aktiv die Energiezukunft unserer Stadt! Wasserstoff ist dafür ein wichtiger Baustein. Die erste Wiener Wasserstoff-Tankstelle und der Bus-Praxistest sind große Meilensteine in der gemeinsamen Wasserstoffstrategie der Wiener Stadtwerke: Wien Energie, Wiener Netze und Wiener Linien bündeln hier ihre Kräfte für den Klimaschutz. So gelingt das Ziel Klimaneutralität 2040“, erklärt Stadtrat Peter Hanke.
Erste Tankfüllung für Wiener Linien
Wasserstoff bietet mit seinen Eigenschaften ein breites Potenzial an Einsatzmöglichkeiten, die Mobilität ist einer davon.
An der Wasserstoff-Tankstelle Leopoldau kann in zwei Druckstufen – 350 und 700 bar – getankt werden, womit sie für verschiedene LKW- und Bus-Modelle passend ist. Dank U- und Straßenbahn sind schon jetzt bereits 80 Prozent der Fahrgäste emissionslos, weil rein elektrisch, unterwegs.
Auch im Busbereich wird die Grundlage für die Verkehrswende gesetzt und bis 2024 insgesamt zehn neue H2-Busse zum Einsatz kommen. Ab Ende des Jahres 2021 wurden bereits diverse Tests innerhalb der Garage durchgeführt und gestartet.
Seit 10. Jänner 2022 werden die H2-Testbusse von Hyundai im gesamten Busnetz getestet: zum Teil mit Fahrgästen und zum Teil ohne – stattdessen mit Gewichten an ihrer Stelle. Im Fahrgasttestbetrieb ist für die Mitfahrt kein Ticket nötig, die aktuellen Covid-19-Bestimmungen der Bundesregierung gelten.
Zweite Tankstelle und Elektrolyseanlage bis 2023 geplant
Sowohl Tankstelle als auch Bus sind Teil der Wasserstoff-Strategie der Wiener Stadtwerke. Der Konzern hat bereits im Frühjahr einen klaren Fahrplan vorgelegt, wie Wien bis 2030 zur zentralen Wasserstoff-Drehscheibe im Osten Österreichs wird.
Die nächsten Schritte für die Umsetzung der Wasserstoffstrategie stehen bereits fest. Eine zweite H2-Tankstelle ist bereits in Planung, diese soll in Simmering errichtet werden. Auch eine Erzeugungsanlage ist geplant: Mit einer Elektrolyseanlage wird Wien Energie künftig selbst grünen Wasserstoff produzieren.
Der Baustart für die Elektrolyseanlage ist in der zweiten Jahreshälfte 2022 geplant. Ab 2023 will Wien Energie mit der 2,5 Megawatt-Anlage grünen Wasserstoff herstellen. Der dafür benötigte Strom kommt aus erneuerbaren Energiequellen.
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