Muss man wirklich fürchten, mit dem Elektroauto plötzlich mit leerer Batterie dazustehen?
Dieser Artikel wurde am 16. November 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Angst plötzlich stehen zu bleiben, ist für viele ein Grund, um kein Elektroauto anzuschaffen. Doch ist diese Angst eigentlich berechtigt? Sind die Reichweiten von E-Autos wirklich so gering oder die Stecken die wir im Durchschnitt fahren wirklich so lange, dass die Gefahr besteht auf halber Strecke liegen zu bleiben oder die Fahrt unterbrechen zu müssen, um zu laden? Nein, sagt eine aktuelle Studie des Massachusetts Institute of Technology.

Das Team um Jessika Trancik hat die Fahrgewohnheiten der US-Amerikaner genau untersucht und umfassende Berechnungen angestellt. In 87 Prozent aller Fälle wäre das Auto mit Verbrennungsmotor leicht durch ein E-Auto zu ersetzen. Hierbei geht es nicht darum, dass einzelnen gefahrene Strecken so kurz sind, dass die Reichweite eines bereits am Markt befindlichen, leistbaren E-Autos vollkommen reichen würden, sondern um Fahrten pro Tag. Anders gesagt, die meisten US-Amerikaner fahren pro Tag weniger Kilometer, als gängige Elektrofahrzeuge an Reichweite bieten. Da die Entwicklung am Batteriemarkt rasant voranschreitet, rechnen die MIT-Experten sogar damit, dass sich der Prozentsatz bis 2020 auf 98 Prozent steigern wird.

Doch was ist die Lösung für die momentan verbleibenden 13 Prozent? Bei langen Fahrten oder Transporten scheinen, im Moment noch, Verbrennungsmotorfahrzeuge die einfachste und praktischste Lösung zu sein. Carsharing und Mietwägen könnten laut Forschern hier eine Zwischenlösung sein. Auf lange Sicht sollte man jedoch auf die Entwicklung von Schnelladesystemen, Batterietauschstationen und höhere Reichweiten setzen.

Dennoch ist der Umstieg aufs Elektroauto bereits jetzt durchaus möglich. Die Reichweiten von leistbaren Modellen wie dem Nissan Leaf (bis zu 172 km beim neuesten Modell) oder dem Ford Focus Electric (bis zu 122 km), sind gut genug, dass man sich keine Sorgen machen müsste, während eines Tages zu einer „Ladepause“ gezwungen zu werden. Selbst wenn die Batterie einmal nicht reicht, sollte es kein Problem sein, eine (Schnell‑)Ladestation zu finden, denn auch davon gibt es immer mehr und die Zahl wird in den kommenden Jahren noch deutlich steigen, wie wir hier vor kurzem bereits berichtet haben.

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Bild: Tennen-Gas