Kabellose Geräte und Sensoren, die Daten empfangen und senden, könnten künftig ohne Stromanschluss auskommen. Elektrosmog wird zur Energiequelle, direkt aus der Luft und den Funkwellen der Telefone und Fernsehtürme gewonnen.
Dieser Artikel wurde am 24. Oktober 2013 veröffentlicht
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Mit der fortschreitenden Entwicklung des Internets der Dinge kommen immer mehr Sensoren und Mikrocomputer zum Einsatz. Die Geräte sind zwar mobil, deren Energieversorgung aber nicht. Eine kabellose Methode des Stromanschlusses wäre vorzuziehen. Zudem gibt es auch noch das Problem, dass Akkus nicht nur geladen, sondern nach gewisser Zeit ersetzt werden müssen.

Einen Durchbruch scheint ein Team der Universität von Washington geschafft zu haben. Mit ihrem Ambient Backscatter haben die Ingenieure eine Alternative für mobile Kommunikation geschaffen. Das Gerät nutzt die Wellen der Handymasten und Fernsehtürme, die in der Luft herumschwirren. Die Signale werden durch den Backscatter umgewandelt, und dienen als Energiequelle der Versorgung verschiedener Geräte – Akkus oder andere Energiequellen werden dadurch überflüssig. In diesem Video stellen die Wissenschafter ihre Erfindung vor.

httpv://www.youtube.com/watch?v=gX9cbxLSOkE

Erste Tests ergaben, dass der Elektrosmog eines Fernsehturmes in einem Umkreis von mehr als zehn Kilometern ausreicht, um den Backscatter funktionieren zu lassen. Die Möglichkeit der Energieversorgung mobiler Geräte direkt aus der Luft, könnte die Entwicklung des Internets der Dinge anfeuern. Kleine Sensoren könnten in jedes Gerät eingebaut werden, der schleichende Verfall oder ein etwaiger Ersatz des Akkus wäre nicht mehr relevant. Der Backscatter wäre aber auch in anderen Bereichen von großem Nutzen: Sensoren an schwer erreichbaren Stellen an Brücken, Tunneln oder U-Bahnen könnten Echtzeit-Daten über den Zustand der Struktur liefern – ohne Bedarf an einem Stromkabel.