Photocredit: pixabay.com/nosheep
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Ein unternehmensweites Commitment zu mehr Nachhaltigkeit.
Dieser Artikel wurde am 2. Juni 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Neben Investments in nachhaltige Projekte und nachhalitgen Versicherungen ist auch die Wahl einer ethischen Bank ein großer Schritt in die Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Aber was macht eine ethische Bank aus? Welche ethischen Banken gibt es überhaupt? Und wie sieht das in der Praxis aus?

Wie schon im Beitrag über Nachhaltig investieren erläutert, gibt es viele Gründe dafür, etwa auf Nachhaltigkeits- oder Ökofonds umzusteigen. Wenn diese aber ein Angebot einer konventionellen Bank sind, können wir oft dennoch nicht genau wissen, wie viel unseres Geldes nicht trotzdem anderweitig genutzt wird. Dies muss gar nicht stimmen, aber oft fehlt die Transparenz für die Kunden, um sich wirklich sicher zu sein.

Wählen wir stattdessen jedoch eine Bank, die sich voll und ganz dem Thema des ethischen und nachhaltigen Umgangs mit Geld verschrieben hat, ist das anders.

Das Einschätzen eines Angebotes wird teilweise durch Siegel erleichtert. Im Kern ist es aber immer noch oft schwer, aufgrund der weitreichenden Intransparenz und Vertrauensbrüche in der Vergangenheit, hier eine fundierte Entscheidung zu treffen. – Photocredit: pixabay.com/stevepb

Kriterien für ethische Banken

Auch wenn jede nachhaltige Bank selbst entscheidet, wo sie ihren Schwerpunkt setzt, gibt es einige Kriterien, die dennoch von den meisten der Banken berücksichtigt werden. Dies geht klar über die „normalen“ ESG-Standards (Environment, Social, Governance) hinaus. Es werden die Themen Klimawandel, Natur & Umwelt, Steuern, Energieerzeugung, Arbeits- und Menschenrechte und Transparenz viel genauer betrachtet und strenger bewertet. Dies beinhaltet dann auch Themen wie Gender Equality, Nahrungsmittelproduktion, Entlohnung und Boni.

Für deutsche Banken gibt es hierzu den Fair Finance Guide, der auf Basis dieser Kriterien diverse Geldinstitute, inklusive Versicherungen regelmäßig überprüft. In Österreich gibt es das Umweltzeichen Gütesiegel für Finanzprodukte, sowie ein Siegel für Gemeinwohl der Genossenschaft für Gemeinwohl. Die dafür herangezogenen Kriterien sind jedoch nicht ganz klar ersichtlich. Außerdem beziehen sie sich derzeit nur auf einzelne Produkte, nicht aber auf gesamte Institute.

Ethische Banken im deutschsprachigen Raum

Auf grünesgeld.at finden wir eine möglicherweise leicht veraltete Liste alternativer Banken aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

In Österreich gibt es derzeit nur zwei Banken, die in ihrer generellen unternehhmensweiten Ausrichtung die Nachhaltigkeit ganz nach oben gestellt haben: Die Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen, mit dem ersten Gemeinwohlkonto, und das Bankhaus Schelhammer & Schattera in Wien.

Kleinere Banken haben teilweise nur eingeschränkte Angebote was das Beheben oder Zahlen mit Bankomatkarte angeht. Beim Wechsel immer vorher prüfen. – Photocredit: pixabay.com/PublicDomainPictures

Eine Vertrauensfrage

Wenn wir unser Geld einem Institut anvertrauen, dann wollen wir natürlich auch wissen, dass wir dieses Vermögen auch auf Jahre und Jahrzehnte gesichert zurückbekommen. Größere Banken haben hier den Vorteil, dass wir zumindest das Gefühl bekommen, dass unser Geld dort sicher angelegt ist. Die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass große Banken von Regierungen gerettet wurden. Aber was ist mit kleinen, gesamtwirtschaftlich gesehen unwichtigeren Banken? Ist mein Geld dann einfach weg?

Wichtig ist, dass wir uns klar machen, dass nicht alles, was auf der grünen Wiese steht, auch durch und durch auf allen Ebenen auf Nachhaltigkeit achtet. – Photocredit: pixabay.com/Alexas_Fotos

Im Grunde wirkt es so, als müssten wir uns entscheiden zwischen „ist mein Geld sicher angelegt?“ und „ist mein Geld nachhaltig eingesetzt?“. Genau genommen ist es aber so, dass kleinere Banken vielleicht sogar weniger riskant mit ihren Einlagen umgehen, wie das die großen tun, und somit stabiler sind. Gleichzeitig können wir dieses Risiko aber schlichtweg nicht wirklich einschätzen. Einerseits wegen fehlender Transparenz, aber auch generell wegen zu vielen unbekannten Faktoren.

Die Frage, ob mein Geld wirklich nachhaltig eingesetzt wird, ist hingegen etwas besser einschätzbar.

Fazit

Bei der Wahl einer nachhaltigen, ethischen Bank wählen wir mehr als nur das nachhaltige Finanzprodukt. Wir unterstützen damit eine nachhaltig orientierte Unternehmenspolitik. Außerdem ist es transparenter und klarer abgegrenzt und erkennbar, dass kein Anteil meines Geldes auf internen Umwegen eventuell doch für nicht nachhaltige Praktiken und Projekte sowohl unternehmensintern als auch extern genutzt wird.

Quellen

gruenesgeld.at: Alternativbanken
fairfinanceguide.de
umweltzeichen.at: Finanzprodukte
gemeinwohlprojekte.at: Siegel für Gemeinwohl
gemeinwohl.coop Genossenschaft für Gemeinwohl
utopia.de: Alternative grüne Bank