Ventilatoren sind keine Lösung für die Hitze in der Stadt. Schon jetzt machen sie gemeinsam mit Klimaanlagen ein Zehntel des weltweiten Stromverbrauchs aus. Fotocredit: © Bruno/Germany/Pixabay
Ventilatoren sind keine Lösung für die Hitze in der Stadt. Schon jetzt machen sie gemeinsam mit Klimaanlagen ein Zehntel des weltweiten Stromverbrauchs aus. Fotocredit: © Bruno/Germany/Pixabay
Der Klimawandel sorgt für immer größere und intensivere Perioden der Hitze in unserer Stadt. Doch was können wir in Wien tun, um auf nachhaltige und grüne Weise auch in den Sommermonaten unsere Lebensqualität zu erhalten?
Dieser Artikel wurde am 2. Juni 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Sommer naht und jeder, der in der Stadt in einer Dachgeschosswohnung lebt, blickt schon jetzt zum Teil bang auf das Raumthermometer. Denn mittlerweile ist es amtlich: Das vergangene Jahr war in Europa das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das ist nicht nur im Hinblick auf den Klimawandel äußerst bedenklich, sondern führt künftig besonders in den Städten zu enormen Herausforderungen in der nachhaltigen Hitzebekämpfung. Gerade für Wien braucht es dabei rasche, effektive und langfristige Lösungen, denn unsere Hauptstadt wird laut Prognosen von der Klimaentwicklung besonders ungünstig betoffen sein: So soll es in Wien in knapp 30 Jahren genauso heiß sein wie in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje.

Wohnräume in der Stadt bei Hitze nachhaltig kühlen

Gerade in den teilweise vorhandenen Betonwüsten der Städte werden an die Kühlung und damit an den Erhalt der Lebensqualität in den Städten auch im Sommer energiepolitisch große Anforderungen im Hinblick auf Ressourcenschonung gestellt. Denn immerhin machen schon jetzt Klimaanlagen und Ventilatoren weltweit etwa ein Zehntel des gesamten Stromverbrauchs aus – Tendenz steigend. Was also tun? Glücklicherweise machen sich darüber immer mehr Unternehmen, Initiativen und auch die Politik lösungsorientierte Gedanken. Wien Energie arbeitet beispielsweise konsequent am Ausbau der Fernkälte. Dabei handelt es sich um ein nachhaltiges Kühlsystem, das in Wien schon jetzt so ausgebaut ist, dass es der Kühlleistung von 13 Millionen Kühlschränken entspricht. Mit diesem System ist es künftig auch möglich, in neuen Wohnbauten nachhaltige Fußbodenkühlungen zu installieren, mit denen ressourcenschonende Möglichkeiten für ein angenehmes Raumklima auch im Hochsommer geschaffen werden können. 

In diesem Wohnhaus in der Wiener Seestadt freuen sich die Bewohner dank nachhaltiger Fußbodenkühlung bereits über angenehmes Raumklima auch im Hochsommer. Fotocredit: © ASCR/Vogel AV 
In diesem Wohnhaus in der Wiener Seestadt freuen sich die BewohnerInnen dank nachhaltiger Fußbodenkühlung von Wien Energie bereits über angenehmes Raumklima auch im Hochsommer. Fotocredit: © ASCR/Vogel AV

Mehr Bäume, grünere Fassaden und Dächer plus Urban Gardening

Es geht bei einer nachhaltigen Stadt im Sommer allerdings nichts nur um grüne Kühltechniken, sondern vor allem auch um tatsächliches Grün. Der Standard hat sich kürzlich ausführliche Gedanken dazu gemacht, was es für eine grünere Stadt überdies braucht, um auch heißen Phasen im Jahr zu trotzen: Ein ganz zentraler Punkt in der Hitzebekämpfung wird der Ausbau der Begrünung der Städte sein. Die aktuelle Wiener Stadtregierung will dafür beispielsweise mit 25.000 neu gepflanzten Bäumen den Grünanteil der Stadt erhöhen. Bäume alleine werden großflächige Hitzeinseln allerdings nicht bekämpfen. Doch grüner und damit in städtischen Hitzephasen erträglicher kann es auch zusätzlich dazu werden: Etwa mit Fassadenbegrünungen, die laut Standard für knapp ein Viertel aller Gebäudefassaden in Wien infrage kommen könnten. 

Oder mit begrünten Dachflächen, wie es derzeit bei einem Vorzeigeprojekt in Berlin der Fall ist. Wichtig erscheint vor allem auch, die Bürgerinnen und Bürger selbst in die grüne Entwicklung von Städten miteinzubeziehen. Wir sind letztlich die tatsächlichen Expertinnen und Experten für unsere Hitzehotspots und unsere reale Lebensqualität in einer Stadt. Die können wir aber durchaus auch aktiv selbst mitgestalten, beispielsweise mit Urban Gardening-Projekten. Denn jede noch so kleine Grünfläche zählt! 

Quellen: derstandard.at, geo.de / Fotocredit: © Bruno/Germany/Pixabay und ASCR/Vogel AV 


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