Hormone im Trinkwasser stellen ein erhebliches Problem dar. Sie gelangen dabei auf unterschiedliche Art und Weise in unser Trinkwasser: Zum größten Teil wird die falsche Medikamentenentsorgung über das WC oder auch das Waschbecken dafür verantwortlich gemacht. Hormone gelangen allerdings auch auf „natürlichem“ Weg ins Trinkwasser und zwar durch die Ausscheidungen über den Urin. So wird beim Thema „Hormone im Trinkwasser“ immer wieder auf den Stoff EE2 hingewiesen, der als synthetisches Estrogen in der Antibabypille vorkommt und so durch die menschlichen Ausscheidungen in den Wasserkreislauf gelangt. Es können aber auch Insulin oder Steroide ins Trinkwasser gelangen, wenn entsprechende Medikamente unsachgemäß entsorgt werden.
Hormone im Trinkwasser schwer aufzuspüren
Und gerade Steroidhormone können bei Mensch und Tier ernstzunehmende biologische Schäden verursachen. Zu diesen Hormonen gehören beispielsweise Testosteron, Progesteron, Estradiol und Estron. Eben jene Hormone sind allerdings besonders schwer auffindbar. Mit gängigen Aufbereitungstechniken können diese Stoffe weder aufgespürt noch eliminiert werden. Bis jetzt: Denn kürzlich ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom „Institute for Advanced Membrane Technology“ (IAMT) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gelungen, die Konzentration von Estradiol von 100 auf 2 Nanogramm pro Liter und damit um ganze 98 Prozent zu reduzieren.
Hoffnungsträger bei Reduktion von Hormonbelastung
Für ein neues Verfahren wurde eine Polymermembran mit einem palladiumhaltigen, lichtempfindlichen Molekül beschichtet. Dieses Molekül ist in der Lage, sichtbare Strahlen zu absorbieren. Bei der Bestrahlung mit simulierten Sonnenlicht entsteht so ein bestimmter, hochreaktiver Sauerstoff, der Moleküle von Hormonen in sichere Oxidationsprodukte umwandeln kann. Damit macht sich das Verfahren also die Mechanismen der Photokatalyse zunutze. Es könnte damit ein Hoffnungsträger sein, Hormonbealstungen aus dem Trinkwasser effizient zu eliminieren.
Quelle: luqel-water.com, kit.edu / Fotocredits: © engin akyurt/Unsplash und Markus Breig, KIT
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