Mit Hybrid- oder rein batteriebetriebenen Elektroantrieben machte die Autoindustrie bisher keine Gewinne. Technische Fortschritte in vielen Bereichen könnten die Situation verändern.
Dieser Artikel wurde am 21. November 2012 veröffentlicht
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Neue Modelle – sowohl bei Hybridantrieben als auch bei rein battierbetriebenen Elektroantrieben – sind immer günstiger. Das könnte die bisher noch begrenzte Nachfrage nach erneuerbarer Energie im Personenverkehr verbessern.

Hybride sind im Trend

Immer mehr Autoerzeuger bauen Hybridwagen. So gab Toyota vor kurzem bekannt, bis zum Jahr 2015 neun weitere Hybridmodelle auf den Markt zu bringen. Der Hybridboom basiert zu einem Teil auf den sinkenden Herstellungskosten. Vor wenigen Jahren kostete der Toyota Prius rund 8.000 Euro mehr als das mit Benzin betriebene Modell. Derzeit beträgt die Differenz beim Toyota Auris zwischen Hybrid und Benziner rund 5.500 Euro.

Während früher die Hybridmodelle für die Autoindustrie ein Verlustgeschäft waren, sind die neuen Modelle profitabel. Der Kostenrückgang bei der Herstellung beruht vor allem auf einer stufenweisen technologischen Verbesserung. 50 Prozent der Produktionskosten können durch Verbesserungen bei Batterien , Motoren und Schaltkreisen eingespart werden. Dazu kommt der Skaleneffekt durch die gesteigerte Nachfrage. Steigt die Nachfrage können bei der Massenproduktion Kosten gespart werden.

Der “Neue” – reine Elektroantriebe

Zurückhaltender agiert Toyota am Markt für reine Elektroautos. Das japanische Unternehmen, Weltmarktführer bei Hybridautos, hat zwar das Elektromodell eQ präsentiert, rechnet aber nicht mit Erfolg und produziert lediglich 100 Stück. Einer der Gründe für den Pessimismus von Toyota ist die Unzufriedenheit vieler Käufer von Elektroautos in den USA. Anscheinend ist die Kapazität der Batterien und damit die Reichweite der Autos bei heißen Temperaturen in heißen wüsten ähnlichen Gebieten deutlich reduziert.

Technische Entwicklungen machen aber auch nicht vor Elektroautos Halt. Die europäischen Autobauer setzen sehr wohl auf Elektroautos und präsentierten im September mehrere Modelle auf dem Pariser Autosalon. Renault stellte den Zoe vor. Die Kapazität der Batterie wurde auf 22 KWh erhöht, was in einer Steigerung der Reichweite um 20 bis 30 Kilometer resultiert. Das Auto verfügt über ein innovatives Heiz- und Kühlsystem, das warme Luft von außen einfängt und auf das Heizen von kalter interner Luft verzichten kann. Drei Kilowatt mehr Wärme kann der Zoe abgeben und braucht dafür nur ein Kilowatt von der Batterie.

Motor als Generator

Weitere Neuerungen betreffen benzinsparende Reifen und neue Bremssysteme, die messen, wie stark die Fahrer auf das Bremspedal treten. Unnötig starkes Bremsen, das viel Energie verbraucht, kann damit verhindert und der Gewinn von Bremsenergie maximiert werden. Der Motor wirkt dabei  als Generator, der Energie aus der Bewegung des Autos zieht und die Batterie auflädt. Auch im Bereich der batteriebetriebenen Elektroautos sinken die Preise. Den Renault Zoe gibt’s  in Österreich ab 22.500 Euro – exklusive Batterie.

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