Fotocredit: Pixabay/PixbayBlade
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Der Ozean rund um Australien gilt als Klimawandel-Hotspot. Die Erderwärmung wirkt sich auf die Meeresbiologie in Tasmanien besonders stark aus.
Dieser Artikel wurde am 25. Juni 2020 veröffentlicht
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Längst scheint der Klimawandel unaufhaltsam. Für die märchenhafte Unterwasserwelt in Tasmanien hat die Erderwärmung besonders drastische Folgen. Vier Mal so hoch wie im weltweiten Durchschnitt sind dort die Wassertemperaturen bereits gestiegen.

Die Tasmanische Ostküste ist ein wahres Taucherparadies. In immensen, bis zu 40 Meter hohen Wäldern aus Seetang können Taucher allerlei einzigartige Fische, Robben und Krebse beobachten. Diese Unterwasser-Märchenwelt verschwindet aber nach und nach. 95 Prozent der Kelp-Wälder sind bereits abgestorben. Das stellt The Guardian in seinem besonders gelungenen und empfehlenswerten Feature „Inside Australia’s climate emergency: the dead sea“ anschaulich dar.

In drei der vergangenen fünf Jahre haben Hitzewellen im Ozean zu massiven Veränderungen in der Meeresbiologie an der Tasmanischen Küste geführt. Weil die Wassertemperaturen üblicherweise kaum schwanken, fehlt Lebewesen im Meer die Fähigkeit, rasch auf Temperaturschwankungen zu reagieren und sich anzupassen. Die Folge: Sie sterben ab. Wissenschafter führen diese Hitzewellen auf die steigenden Treibhausgasemissionen zurück.

Drastische Folgen für Wirtschaft in Tasmanien

Das wärmere Wasser ist ärmer an Nährstoffen, die die wurzellosen Kelp-Wälder dringend benötigen würden. Zugleich haben sich neue Arten wie Seeigel, Octupusse und Dorsche an der Tasmanischen Küste angesiedelt und die ursprünglich heimischen Arten verdrängt. Zugleich hat dieser Wandel auch Auswirkungen auf die Wirtschaft: So ging die Ausbeute an Ohrschnecken, die ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land sind, seit 2016 um 40 Prozent zurück.

Auch Austernfarmen klagen über niedrigere Erträge, da ein Großteil der Austern durch einen Virus ausgerottet wurde, der durch eine Stressreaktion auf steigende Wassertemperaturen entsteht. Auch wenn Wissenschafter an neuen Lösungen arbeiten, wie etwa an der Aussiedelung resistenter Arten, so sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tasmanische Unterwasserlandschaft irreversibel.

Quelle: „Inside Australia’s climate emergency: the dead sea

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