Früher waren mehr als 200 Ölkessel bei Wien Energie-Kunden im Einsatz. Jetzt sind es Null. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, die Wien bis 2040 erreichen will.

Der letzte Ölkessel der Anlage auf den Aspanggründen, der bis vor kurzem noch in Betrieb war, wird abgerissen. Mit dem Village im Dritten entsteht ein neues Quartier, das mit einem innovativen Energiekonzept ausgestattet wird. Damit ist die letzte derartige Anlage die ein Gebäude der Technischen Universität (TU) beheizt hat Geschichte. Eine weitere Öl-Anlage war ebenfalls noch bis heuer im Nebengebäude, der ehemaligen Wasserbauhalle der TU, in Betrieb. Früher waren es mehr als 200 derartiger Ölkessel, die in den vergangenen Jahrzehnten Schritt für Schritt ersetzt wurden. Einzige „Überlebende“ sind Notkessel, wie etwa der im Hanusch-Krankenhaus.

Neuer Stadtteil ohne Ölkessel

Mit dem Village im Dritten entsteht auf dem Gelände der Aspanggründe ein innovatives Grätzl mit rund 2.000 Wohnungen, Gewerbeflächen und Nahversorgungs- sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Eine Besonderheit ist das innovative Energiekonzept mit dem größten Anergienetz Österreichs, das Wien Energie gemeinsam mit der ARE entwickelt hat. Es besteht aus 500 Erdwärmesonden in 150 Meter Tiefe, mehrere großflächige Dach-PV-Anlagen mit über einem Megawatt installierter Leistung, Wärmepumpen und darüber hinaus einem Anschluss an die Fernwärme. Beinahe vier Fünftel der benötigten Energie im Village werden aus lokalen Quellen gewonnen.

Die Erdwärmesonden fungieren dabei nicht lediglich als Wärmequelle im Winter, sondern sie werden im Sommer als Speicher für Abwärme genutzt und temperieren so dezent die Wohnungen im Quartier, was die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung des Erdsondenfeldes sicherstellt. Der nächste große Schritt Richtung Klimaneutralität wird die Nutzung von Tiefengeothermie. Ende 2024 starten bei deeep, dem Gemeinschaftsprojekt von Wien Energie und OMV, die Bohrungen für die erste Tiefengeothermie-Anlage Wiens. Diese weitblickenden Anlagen sichern lokale Energieerträge und damit stabile Preise für die Endkunden.


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Bild: Wien Energie