Alle, die selbst ein Fahrzeug besitzen, wissen: Die Reichweiten- und Verbrauchsangaben der Hersteller sind in vielen Fällen mit Vorsicht zu genießen. Denn in der Realität sieht vieles dann doch ein wenig anders aus, als es sich unter Laborbedingungen darstellt. Darum sind bestimmte Rekorde vor allem dann besonders viel Wert, wenn sie nicht unter kontrollierten Bedingungen, sondern im realen Alltag eingefahren werden. So wie das zuletzt beim zwölf Meter langen MAN Lion’s City E der Fall war, den der Hersteller MAN mitsamt seinem Fahrer von MAN ProfiDrive auf die Linien 176 und X80 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schickte, um am „MAN eBus Efficiency Run“ teilzunehmen.
Bus: Reichweite des E-Fahrzeuges unter realen Öffi-Bedingungen
„Unser Ziel war es, zu zeigen, dass man mit unserem Lion’s City E unter realen Alltagsbedingungen sehr hohe Reichweiten erzielen kann“, sagt dazu Rudi Kuchta, Head Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus. Zu den realen Bedingungen gehörte, dass – nachdem die Ladebuchse am Bus unter Zeugen des TÜV versiegelt wurde – der Elektrobus regulär an allen Haltestellen hielt, dabei die Türen geöffnet sowie geschlossen wurden und das Gewicht der Fahrgäste, die sich auf dieser Strecke durchschnittlich im Bus befinden, simuliert wurde. „Und dieses Ziel haben wir mit einer gefahrenen Strecke von 550 Kilometern definitiv erreicht“, sagt Kuchta. 24 Stunden lang war der Bus auf der Strecke unter den simulierten Realbedingungen unterwegs, bevor der TÜV das Siegel der Ladebuchse entfernte und die gefahrene Reichweite offiziell bestätigte.

Reichweite wichtig, um Bus nur im Depot laden zu müssen
Das Ergebnis ist insofern beeindruckend, als dass es Maßstäbe im Bereich der emissionsfreien öffentlichen Mobilität setzt. Denn solche Reichweiten ermöglichen den Kunden, die bisher ihre Strecken noch mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurücklegen, künftig ihre Linien mit E-Mobilität zu bedienen, ohne in zusätzliche Ladetechnik entlang dieser Linien zu investieren. Denn mit den entsprechend hohe Reichweiten reicht es, die elektrisch betriebenen Linienbusse in den jeweiligen Depots zu laden. Um derartige Strecken ohne Zwischenladungen zu gewährleisten, setzt MAN auf eine spezielle Batteriezelltechnologie des VW-Konzerns. Und auch auf entsprechend geschulte Fahrer. Denn es käme auch auf eine effiziente Fahrweise an, die man laut MAN keinesfalls unterschätzen dürfe. Da sei auch der Grund, warum das Unternehmen eigene Fahrtrainings für ihre E-Busse anbietet, die einen verstärkten Fokus auf sparsames Fahren legen.
Quelle: mantruckandbus.com / Fotocredits: © MAN Truck & Bus
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