Die Waldstadt soll für 130.000 Einwohner Platz bieten – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo
Die Waldstadt soll für 130.000 Einwohner Platz bieten – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo
In Mexiko soll eine Stadt entstehen, die so grün ist, dass 2,3 Bäume auf jeden Einwohner kommen. Eine autark wirtschaftende Waldstadt mit nachhaltigem Ansatz.
Dieser Artikel wurde am 23. Januar 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Cancún – eigentlich ist die Stadt im Südosten Mexikos als beliebtes Touristenziel für ihren 23 Kilometer langen Strand sowie für und das rege Nachtleben bekannt. Mitunter deshalb gilt die 700.000-Einwohner-Stadt als beliebtes Spring Break Ziel für amerikanische Studenten. Bald aber schon könnte Cancún jedoch für etwas ganz Anderes Berühmtheit erlangen. Denn hier an der mexikanischen Küste soll nun eine eigene Waldstadt entstehen. 

Begrünte Hochhäuser Teil der Waldstadt

Entwickelt wird das sogenannte „Smart Forest City Cancun“-Projekt vom Architektenbüro „Stefano Boeri Architetti“, das seinen Hauptsitz in Italien und Niederlassungen in China sowie in Albanien hat. Stefano Boeris Architekturbüro wurde bereits von der Volksrepublik China engagiert, um ganze Stadtteile mit bepflanzten Hochhäusern zu entwerfen. Mit eben jenen begrünten Hochhäusern brachte es der italienische Architekt zu internationaler Berühmtheit. 

httpv://www.youtube.com/watch?v=3bKC66_kENU 

2,3 Bäume pro Einwohner der Waldstadt

Die sogenannte Waldstadt in Cancún soll auf einer Fläche von 557 Hektar Platz für 130.000 Bewohner bieten. Und dabei sollen alleine 400 Hektar aus Grünflächen bestehen. Die Botanikerin und Landschaftsarchitektin Laura Gatti hat hierfür insgesamt 400 verschieden Pflanzenarten ausgewählt. Auf einen Bewohner sollen 2,3 Bäume kommen – insgesamt ist die Rede von 7.500.000 gepflanzten Sträuchern, Büschen und eben Bäumen. Mit diesem Konzept möchten die Projektverantwortlichen ein nachhaltig natürliches Verhältnis zwischen Gebäude- und Grünflächen herstellen.  

Das Verhältnis zwischen Grün- und Gebäudeflächen soll ausgewogen sein – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo
Das Verhältnis zwischen Grün- und Gebäudeflächen soll ausgewogen sein – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo

Autark dank Kreislaufwirtschaft

Mit dem Konzept der begrünten Fassaden, Dächer, Gärten und öffentlichen Parks soll aber nicht nur der Natur etwas zurückgegeben werden, sondern gleichzeitig möchten die Masterminds hinter der smarten Waldstadt auf eine allgemein nachhaltige Lebensweise eingehen. Gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen „Transsolar“ wird daran gearbeitet, dass sich die entstehende Waldstadt in Cancún autark mit Energie sowie mit Lebensmitteln versorgen kann. Eine besondere Rolle wird auch dem Thema Wasser in der Stadt zukommen. Die landwirtschaftlichen Flächen sollen mit Wasser aus dem Meer versorgt werden. Möglich macht das eine Leitung, mittel welcher Meereswasser in einem riesigen Becken vor den Toren der Stadt gesammelt wird. Es soll mit Hilfe eines dort befindlichen Entsalzungsturms für die Bewässerung aufbereitet werden. So soll die  „Smart Forest City Cancun“ das Vorzeigeprojekt für das Thema Kreislaufwirtschaft werden. 

Mithilfe eines deutschen Solarunternehmens soll die eigenständige Energieversorgung der Stadt gewährleistet werden – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo
Mithilfe eines deutschen Solarunternehmens soll die eigenständige Energieversorgung der Stadt gewährleistet werden – Foto: © The Big Picture – Federico Biancullo

Übrigens: Das Mobiliätskonzept der Waldstadt sieht vor, dass es eigene Transportsysteme sowohl den Einwohnern als auch den Gästen einfach ermöglichen, sich innerhalb der Stadt ausschließlich elektrisch oder hybrid fortzubewegen. Die eigenen Fahrzeuge sollen draußen bleiben. 

Quellen: stefanoboeriarchitetti.net / Bilder: © The Big Picture – Federico Biancullo
Credits: Project Stefano Boeri Architetti, Partner Stefano Boeri, Francesca Cesa Bianchi 


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