„Reichweitenangst“ – ein Stichwort das im Zusammenhang mit Elektromobilität häufig fällt. Auch wenn dank des flächendeckenden Ladenetzes in Wien eine solche Sorge unbegründet ist und weltweit auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur gesetzt wird, bleibt die Reichweitenangst gerade in abgelegenen oder weitläufigen Gebieten dieser Welt bestehen. Beispielsweise ein Roadtrip durch Australien mit einem E-Auto? Da würden es wahrscheinlich sogar die meisten von uns mit der Angst zu tun bekommen. Und das nicht wegen der riesigen Spinnen. Genau an der Lösung dieses Problems haben nun Forschende der Universität Newcastle gearbeitet. Mit im Team ist Paul Dastoor, der am Forschungszentrum für organische Elektronik eine besondere Form von gedruckten Solarpanelen erfunden hat.
„Teppich“ mit gedruckten Solarpanelen versorgt Auto mit Strom
Bereits jetzt gibt es zahlreiche Versuche, Elektrofahrzeuge mit Sonnenenergie zu speisen: Studierende aus den Niederlanden haben beispielsweise einen Wohnwagen konstruiert, der ausschließlich durch Sonnenstrom angetrieben wird. Aus den Niederlanden kommt auch das Startup Lightyear, das kürzlich zwei E-Auto-Varianten vorgestellt hat, die zusätzlich mit Solarenergie betrieben werden können. Sowohl beim Camper als auch bei den Lightyear-Modellen befinden sich die Solarmodule zum Teil fix und zum Teil variabel am Dach. Dastoors Erfindung hingegen ist nicht fix montiert, sondern wird ausgerollt. Zum Laden der Batterie im E-Auto sollen die rund 18 Meter langen gedruckten Solarpanele neben dem Auto ausgebreitet werden, wenn es geladen werden muss. Hergestellt werden die Solarpanele in einem herkömmlichen Weinetiketten-Drucker.
Tesla mit gedruckten Solarpanelen über 80 Tage auf Testfahrt
Dabei handelt es sich um Panele, die aus einem laminierten PET Kunststoff bestehen und mit einer Solarfarbe versehen werden. Die Kosten für ein gedrucktes Solarpanel sind dabei laut den Forschenden deutlich günstiger, als die bei einer Silizium-Solarzelle der Fall ist. Gleichzeitig können die gedruckten Zellen im Vergleich bei geringeren Lichtstärken Strom gewinnen. Wie alltagstauglich es ist, mit einer Art von Solarzellen-Teppich das Auto zu laden und wie zuverlässig die Technik funktioniert, wird jetzt im Rahmen des Projektes „Charge Around Australia“ getestet. Dabei wird ein Tesla im September diesen Jahres mit den gedruckten Solarpanelen auf eine über 80-tägige Testfahrt geschickt, die rund 15.000 Kilometer durch Australien führt. Wir sind gespannt!
Quellen: spiegel.de, chargearoundaustralia.com / Fotocredit: © Alexander Hough/Unsplash
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