In den Niederlanden sollen schon bald die ersten Häuser aus dem 3D-Drucker stehen, die dann auch bewohnt werden.
Dieser Artikel wurde am 12. September 2018 veröffentlicht
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Die Technische Universität von Eindhoven gehört zu den Vorreitern, wenn es um 3D-Drucken mit Beton geht. Gemeinsam mit dem Unternehmen Van Wijnen arbeitet man gerade an einem Projekt bei dem vorläufig einmal fünf Einfamilienhäuser entstehen sollen. Dieses Häuser sollen dann an Privatpersonen verkauft und von ihnen bewohnt werden. Das Projekt trägt den Titel Project Milestone, denn die Beteiligten sind der Meinung, dass es die Bauindustrie revolutionieren wird. Für das erste Haus, das fertiggestellt werden soll, gab es bereits eine Woche nachdem es ausgeschrieben wurde zwanzig Interessenten.

Der Grund warum man die Entwicklung von 3D-Druck-Häusern in den Niederlanden vorantreibt, ist laut dem Unternehmen Van Wijnen der Mangel an gut ausgebildeten Maurern und anderen erfahrenen Bauarbeitern. Diese Methode Häuser zu errichten ist außerdem kostengünstig, zeit- und materialsparend. Anders als bei anderen Häusern aus Zement benötigt man beim 3D-Drucken keine Gussformen, sondern der spezielle Zement wird mit einem Roboterarm Lage für Lage aufgetragen. Mit diesem Verfahren lassen sich Häuser schnell aufbauen, es gibt kein übriggebliebenes oder überschüssiges Baumaterial in Form von Abschnitten oder Resten, da sich die benötigte Zementmenge exakt berechnen lässt. Was die Form von 3D-Druck-Häusern betrifft, gibt es fast keine Grenzen und ein 3D-Zement-Drucker kann auch überallhin transportiert und dort eingesetzt werden. Mit der Zeit wird dieses Bauverfahren bestimmt auch noch günstiger und flexibler werden.

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Aufgrund der niedrigen Kosten, der Flexibilität und dem geringen Zeitaufwand wird 3D-Drucken oft als eine Methode gesehen, die in Entwicklungsregionen große Vorteile bringen würde. Man könnte der Lokalbevölkerung in kurzer Zeit leistbaren, an ihre Bedürfnisse angepassten Wohnraum zur Verfügung stellen. Doch die lokale Wirtschaft hätte keine Vorteile dadurch. Einzig die Unternehmen, die mit ihren 3D-Druckern anreisen, würden an solchen Projekten etwas verdienen. Lokal würde wahrscheinlich weder Material eingekauft werden, noch Arbeitskraft eingestellt werden. Also auch wenn das 3D-Druckverfahren in den Niederlanden auf Grund des Mangels an Bauarbeitern Sinn macht, ist es noch lange kein Heilsbringer für wirtschaftlich schwache Regionen.  

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Bild: 3Dprintedhouse.nl