Diese Antriebstechnologie ist zwar kostengünstig und leistungsstrak, doch für Mensch und Umwelt hätte sie gravierende Folgen.
Dieser Artikel wurde am 20. März 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Apollo Fusion Inc. ist ein kaum drei Jahre altes Raumfahrtstechnologie Startup mit Sitz im Silicon Valley, Kalifornien. Das Unternehmen hat Anfang 2018 eine Investition von 10 Millionen US-Dollar, unter anderem vom Mitbegründer von LinkedIn Reid Hoffman, erhalten. Diese große Investition haben sie erhalten, da sie einen baldigen Durchbruch im Bereich Antriebssysteme für die Raumfahrt versprochen haben. Der Antrieb den Apollo Fusion entwickelt, soll eine neue Generation von Satelliten billiger ins All bringen als alle bisherigen Antriebe.

Doch gibt es laut anonymen Insiderberichten ein großes Problem mit dem Antrieb an dem Apollo Fusion arbeitet. Bei der Präsentation der Technologie für potentielle Kunde habe Apollo erklärt Quecksilber als Treibstoff verwenden zu wollen. Die NASA verwendet schon seit den 1970 Jahren kein Quecksilber mehr für Raketenantriebe, da es gravierende Auswirkungen auf Leben auf der Erde hat. Quecksilber ist schon in kleinsten Mengen ein starkes Neurotoxin, das die kognitiven Fähigkeiten von Menschen beeinträchtigen kann, es kann den IQ verringern, das Erinnerungsvermögen verschlechtern und motorische Fähigkeiten zerstören. Mit Quecksilber als Treibstoff erzielt man zwar bessere Leistung als mit Alternativen wie Xenon oder Krypton, doch auf Grund der Gefahren und schädlichen Auswirkungen auf Lebewesen hier auf der Erde hat die NASA den Gebrauch schon vor Jahrzehnten eingestellt.

Die US-Regierung versucht schon seit über zwanzig Jahren Quecksilber-Emissionen zu beschränken und hat gemeinsam mit 128 anderen Ländern die Minamata Konvention unterschrieben, die den Einsatz von Quecksilber reguliert und letztes Jahr in Kraft getreten ist. Aber auch wenn der Einsatz von Quecksilber in den USA reguliert ist, so gelten diese Regeln eigentlich nur für den Einsatz auf der Erde und nicht in der Raumfahrt und vor allem nicht für Kommunikationssatelliten. Für diesen Bereich ist eine andere Behörde zuständig und diese überwacht kaum, welche Substanzen mit den Kommunikationssatelliten in den Weltraum gelangen.

Genau hier liegt nun das größte Problem, denn immer mehr Kommunikationssatelliten umkreisen unseren Planeten. Unternehmen wie OneWeb und SpaceX zum Beispiel planen in den nächsten Jahren mehrere tausend solcher Satelliten in den Weltraum zu schicken, um Highspeed Internet zu niedrigen Kosten verfügbar zu machen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen insgesamt rund 20.000 neue Satelliten in die Umlaufbahn der Erde gebracht werden, würden diese Apollos Quecksilberantrieb verwenden, würde diese eine riesige zusätzliche Belastung der Atmosphäre und in weiterer Folge der Erde mit Quecksilber darstellen. Doch allen Gefahren und Warnungen von Umweltexperten zum Trotz, hat Apollo Fusion Inc. laut Medienberichten bereits einen Kunden für seine Technologie gefunden und verhandelt mit zumindest zwei weiteren.


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