Was ist der Unterschied zwischen Kristallsalz, Tafelsalz und Fleur de Sel? Und wie viel Salz ist nun wirklich gesund? Alles über das wichtigste Gewürz!
Dieser Artikel wurde am 16. Juli 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Salz ist das wichtigste Gewürz überhaupt und macht viele Speisen, auch Süßes, erst so richtig schmackhaft. Mich hat das immer schon fasziniert, und darum habe ich das weiße Gold einmal etwas näher betrachtet. Es war für uns Menschen schon immer sehr wichtig und früher wurde es sogar mit Gold aufgewogen und als Zahlungsmittel genutzt (die Worte Sold und Salär stammen aus dieser Zeit). Doch auch zur Haltbarmachung von Speisen wird es schon lange verwendet.

Lebensnotwendiger Mineralstoff

Ihr habt sicher auch schon gehört, dass ihr Salz eher sparsam verwenden sollt. Also ist es nun gut für den Körper oder nicht? Kurz: ohne Salz könnten wir Menschen nicht überleben! Das lebenswichtige Mineral besteht großteils aus Natriumchlorid und ist essenziell für den Knochenaufbau, Wasserhaushalt, Stoffwechsel und das Nervensystem.

Zu viel Salz ist allerdings wieder ungesund, denn die Nieren scheiden nur eine bestimmte Menge wieder aus. Überschüssige Moleküle werden im Körper von Zellwasser eingeschlossen, was den Blutdruck in die Höhe treibt.

Die lange Version wie viel Salz gesund ist und ab wann der Salzkonsum bedenklich wird könnt ihr hier nachlesen, da habe ich schon einmal über das gesunde würzen mit Salz geschrieben.

Salzfelder in Thailand, Fotocredit: Ulrike Göbl

Aus dem Meer und den Bergen

Salz hat seinen Ursprung immer im Meer, doch wie durch Zauberhand wird es auch in den Bergen gewonnen. Das find ich schon immer sehr spannend und so gehts: das sogenannte Steinsalz entstand durch Verdunstung von Meeren vor Millionen von Jahren. Die Salzlager im Salzkammergut sind beispielsweise rund 250 Millionen Jahre alt.

Die zweite Methode Salz zu gewinnen ist aus dem Meer. Meersalz wird in sogenannten Salzgärten oder Salinen durch gezielte Verdunstung direkt aus Meerwasser gewonnen. Ich habe mir diese Gärten vergangenes Jahr in Thailand live angesehen und es ist schon faszinierend die kleinen Salzpyramiden zu sehen. Meersalz ist immer ein besonders hochwertiges Produkt. 

Salz ist übrigens nie “Bio”, da es nicht angebaut oder wie landwirtschaftliche Erzeugnisse von Menschenhand hergestellt wird. Es kann daher auch nicht aus “kontrolliert biologischer Landwirtschaft” sein. Bei Gewürzmischungen mit Salzen kommt es darauf an, ob die restlichen Inhaltsstoffe Bio sind. Wenn ja dürfen diese Produkte als biologisch bezeichnet werden.

Die unterschiedlichen Salzarten

Speisesalz, Steinsalz, Fleur de sel… was ist eigentlich der Unterschied? Der Hauptbestandteil aller Salze ist immer Natriumchlorid. Und doch unterscheiden sie sich in der Zusammensetzung der Mineralien und Spurenelemente und der Struktur, was sich auf Aussehen, Farbe und natürlich auch den Geschmack auswirkt. Es gibt zart schmelzende Salzflocken, mineralische Meersalze, würzige Steinsalze oder auch frische Quellwassersalze.

Speisesalz

Speisesalz ist der günstige, feinkörnige Klassiker und wird auch Tafel- oder Kochsalz genannt. Handelsübliches Speisesalz  ist vorwiegend gereinigt und raffiniert. Manchmal wird zur Verbesserung der Eigenschaften (wie beispielsweise der Rieselfähigkeit) oder zur Vorbeugung von Mangelerscheinung geringe Mengen anderen Stoffe hinzugefügt (zum Beispiel Jod).

Fleur de Sel

Fleur de Sel, französisch für Salzblume, sind händisch geerntete, milde Meersalzkristalle, die im Aussehen zarten Schneeflocken ähneln. Mit Sicherheit das schönste aller Salze! Oft wird es auch als Salzflocken bezeichnet, die auf der Zunge zu schmelzen scheinen. Für seine Herstellung wird nur die oberste Schicht der in Salinen entstehenden Salzdecke verwendet. Sie haben meist einen intensiven Geschmack und am besten verfeinert ihr damit das Essen damit erst bei Tisch. Mitkochen bringt hier leider nichts, denn wenn sich Salzflocken auflösen verschwindet ihre einzigartige Eleganz, die durch die feine Kristallstruktur entsteht.

Foto von Charles Deluvio auf Unsplash

Steinsalz

Steinsalz ist wie oben schon erwähnt immer jenes Salz, das durch Salzablagerungen von Urmeeren entstanden ist. Nicht nur im heimischen Salzkammergut ist Steinsalz zu finden, sondern auch in den Hochebenen der Anden oder den Weiten verschiedenster Salzwüsten. Die Vielzahl der enthaltenen Mineralien und Spurenelemente sorgen für unterschiedliche Färbungen. Es gibt bräunliches Alpensalz, rosa bolivianisches Rosensalz (das seine Farbe durch Eiseneinschlüsse bekommt) und tiefblaues, persisches Blausalz. 

Eine Besonderheit der Steinsalze sind die so genannten Quellwassersalze. Sie wurden im Laufe der Zeit durch unterirdische Quellen, Bäche oder Seen an die Oberfläche gespült. Manche Salzseen machen dabei die Ernte des Salzes besonders einfach: sie trocken über die Sommermonate einfach aus und hinterlassen eine sogenannte Salzwüste. Diese Salze findet man oft in besonders abgelegenen Regionen und sie sind daher frei von vielen Umwelteinflüssen, was sie besonders rein macht.

Foto von Christina Rumpf auf Unsplash,

Kräutersalz

Dann gibt es noch das Kräutersalz, welches schlicht und einfach Speisesalz versetzt mit getrockneten Kräutern ist. Es gibt vielen Speisen, zum Beispiel Salatdressings, den richtigen Pep.

Kräutersalz selber machen

Ihr könnt Kräutersalz ganz einfach selber machen. Der Vorteil davon: ihr könnt den Geschmack ganz an eure persönlichen Vorlieben anpassen. Für eine kleine Menge einfach 1 EL feines Speisesalz mit 1 EL getrockneten, fein zerkleinerten Kräutern vermengen. Gängige Kräuter für Kräutersalz sind zum Beispiel Petersilie, Thymian, Oregano, Salbei, Rosmarin und Majoran. Es gibt aber viele verschiedene Arten und der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Meine Freundin Anja macht beispielsweise jedes Jahr ein Jahressalz.

Salz macht glücklich

Da der Körper die lebensnotwendige Substanz über die Nahrung aufnehmen muss, ist uns die Lust auf Salziges sozusagen in die Gene einprogrammiert. Salziges Essen mit Maß und Ziel macht uns nachweislich zufrieden.

Übrigens: Salz könnt ihr nicht nur essen, sondern auch anderweitig verwenden. Zum Beispiel als selbstgemachtes Badesalz oder Salzteig zum Basteln.

Quellen:
Frisch gekocht Magazin, “Gut zu wissen: Salz”
Ehrenwort, 09. April 2019, “Die wichtigsten 4 Salz-Arten
Wikipedia, “Speisesalz
Welt.de, Elke Bodderas, 23.03.2009, “Salz macht glücklich – und süchtig