Heimische Superfoods im Fokus – denn das Gute liegt so nah! Heute: Rote Rüben!
Dieser Artikel wurde am 3. Februar 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Jedes Nahrungsmittel ist ein Superfood! Ja wirklich! Für mehr Energie, erhöhte Konzentration, gute Verdauung, ein gesundes Herz, strahlende Zähne oder kräftige Knochen, für mehr Wohlbefinden und innere Ausgeglichenheit: all das wächst auf Bäumen oder Sträuchern, manches auch unter der Erde. Und alles stammt aus der Natur, der größten Apotheke der Welt!

Superfoods boomen, keine Frage, doch meist werden exotische Beeren oder Samen groß beworben – alles was hierzulande noch nicht so bekannt ist, das verkauft sich gut! Dabei muss man gar nicht so weit weg schauen, viele Nahrungsmittel, die bei uns heimisch sind, könnte man nämlich auch als Superfood bezeichnen. In dieser Serie möchte ich euch einige davon genauer vorstellen, heute beginnend mit der roten Rübe!

Die feuerrote Vitalstoffkugel

Die rote Rübe ist zwar vielen bekannt, sonderlich beliebt ist sie allerdings nicht. Dabei ist sie eine der gesündesten Gemüsesorten überhaupt und schmeckt – richtig zubereitet – wirklich gut. Außerdem ist die Pflanze sehr anspruchslos, gedeiht also auch in ungünstigen Lagen, und die Rüben können völlig problemlos den ganzen Winter über gelagert werden. Nicht umsonst ist sie in den Köpfen oft als “Arme-Leute-Essen” mit dem erdigen Geschmack verankert.

Sie gehört zur Familie der Gänsefußgewächse, so wie Mangold und die Zucker- und Futterrübe. In Deutschland ist sie als “Rote Beete” bekannt. Bis zu 600 Gramm kann eine einzelne Knolle übrigens schwer werden.

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Gesundheit rot geschrieben

Rote Rüben haben einen hohen Nährwert, aufgrund des hohen Wasseranteils von ca. 90 Prozent allerdings nur wenig Kalorien (ca. 40 kcal / 100g roh). Sie sind reich an Mineralstoffen wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen, sowie B-Vitaminen, Vitamin C und Folsäure. Ihre rote Farbe bekommen sie durch den Farbstoff Betanin, einem sekundären Pflanzenstoff, der unter anderem die Funktion der Leberzellen stimuliert, die Gallenblase kräftigt, und so in Kombination mit den anderen Nährstoffen eine Reihe Vorteile für den Körper hat.

So wird zum Beispiel die Verdauung angeregt und Stoffwechselendprodukte bzw. Toxine werden vollständig und zügig ausgeschieden. Die kleine Knolle unterstützt damit die Entgiftung und innere Reinigung und erhöht dadurch die Widerstandskraft des Organismus.  Die enthaltene Folsäure ist nicht nur in der Schwangerschaft wichtig, sondern beugt auch Herzinfarkt und Schlaganfall vor. Einige Inhaltsstoffe gelten auch als Stimmungsaufheller, und Studien zeigen, dass zwei Gläser Rote-Rüben-Saft am Tag helfen den Blutdruck in Schach zu halten. Bei regelmäßigem Verzehr wirken sich rote Rüben auch positiv auf Hautprobleme wie Furunkel, Abszesse und Akne aus.

Rote Rüben werden aufgrund ihrer positiven Wirkung auf den Körper sogar in der sogenannten “Rübentherapie” eingesetzt, einer alternativen Tumortherapie als präventive Massnahme gegen Darmkrebs, bei Blutkrankheiten und Leukämie.

Aber nicht nur die Rüben selbst sind gesund, die Blätter enthalten von manchen Nährstoffen sogar noch mehr als die Knollen! So zum Beispiel die siebenfache Menge an Calcium, die dreifache Menge an Magnesium und die sechsfache Menge an Vitamin C. Was man mit den nährstoffreichen Blättern alles machen kann, erfahrt ihr weiter unten.

Abschließend sei hier noch gesagt, dass rote Rüben – wie viele andere Gemüsesorten auch – Nitrate aus Düngemitteln speichern. Mit dem Kauf von Bio-Produkten kann man dies ein bisschen umgehen.

Vielseitig in der Küche verwendbar

Roten Rüben können in der Küche vielseitig verwendet werden: Meist werden sie gekocht als Salat oder Essiggemüse verzehrt. Sie sind auch als Rohkost im Salat oder als Saft bekömmlich. Als warme Gemüsebeilage harmonieren sie mit Fleisch und Fisch und passen gut in Suppen und Eintöpfe. Sehr bekannt ist das aus Russland stammende Gericht Borschtsch, ein Eintopf mit Roten Rüben, Weißkraut und Fleisch. Kren, Ingwer, Kümmel und Kräuter wie Koriander, Dille, Petersilie und Schnittlauch passen gut zu Roten Rüben. 

Viele Vitalstoffe sind hitzeempfindlich und werden bei langer Lagerung langsam abgebaut. Am gesündesten ist somit in diesem Fall der Rohverzehr, bzw. selbst hergestellter Saft. Reiner Rote-Rüben-Saft schmeckt erdig und gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber gemischt mit Karotten und Äpfeln wirklich gut.

Gekocht werden Rote Rüben in gesalzenem Wasser, pro 100g ca. 25-30 Minuten. Geschnitten und geschält werden sie am besten erst nach dem Kochen. (Achtung: sie färben ab, also am besten mit Handschuhen arbeiten. Nicht umsonst, kann man Rote-Rüben-Saft auch zum Ostereier-Färben verwenden)

Blattstiele und Blätter sollten aufgrund ihrer Nährstoffdichte nicht weggeworfen werden. Sie können wie Spinat verwendet werden.

Beim Einkauf auf eine unbeschädigte und glatte Schale achten (möglichst wenige Seitenwurzeln). Rohe Rüben können im Gemüsefach des Kühlschranks ca. eine Woche aufbewahrt werden. In gekochter Form verderben sie leicht und sollten rasch aufgebraucht werden.

Quellen:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/rote-bete.html
https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/saisonkalender/mai/rote-rueben
http://vitamine-ratgeber.com/weitere-vitalstoffe/betain/

Bilder/Fotograf: 
http://freepik.com/

Ulrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.