Zwischen Menschen und Tieren übertragbare Infektionskrankheiten, sogenannte Zoonosen, aktuell in Form des Covid-19 Erregers, sind aktuell das alles beherrschende Thema.
Dieser Artikel wurde am 28. Mai 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Coronakrise führt uns derzeit vor Augen welche weitreichende Folgen Zoonosen in unserer globalisierten Welt haben können. Millionen Infizierte, hunderttausende Todesopfer, ein beinahe stillgelegtes öffentliches Leben und ein globaler Wirtschaftseinbruch sind die Folgen dieses Ausbruchs. Wir spüren sie alle in unserem Alltag, sie krempeln die globale Ordnung um und sie werden uns auf Jahre beschäftigen und unser Bewusstsein für diese Infektionskrankheiten nachhaltig verändern.

Immer wieder beschäftigen uns Zoonosen, also Krankheiten die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. In den letzten Jahrzehnten etwa waren es BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie), Schweinegrippe oder die Vogelgrippe. SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) und MERS (Middle East Respiratory Syndrom) werden, so wie die aktuell wütende Infektion, durch Corona-Viren ausgelöst. Das noch nie dagewesene Ausmaß der Verbreitung von Covid-19 verstärkt das öffentliche Interesse an den Ursachen für das Wiederauftreten und das Neuauftreten solcher Zoonosen.

Weltweite Mobilität und globaler Tierhandel fördern die Verbreitung. Das Vordringen des Menschen in neue geographische und ökologische Gebiete und deren Veränderung bringen uns in Kontakt mit neuen Erregern. Änderung der Tierhaltung und Tierfütterung (Massentierhaltung, Tiermehl) können die Krankheiten bei Nutztieren verbreiten; Veränderungen der Verzehrgewohnheiten und Herstellung bzw. Zubereitung von Lebensmitteln fördern die Übertragung auf den Menschen. Auch der Klimawandel bringt neue Überträger, Erreger und damit Krankheiten in Gebiete wo sie zuvor nicht verbreitet waren, und wo die Bevölkerung keinen Immunschutz aufweist.

Es wird neue Ansätze brauchen, um mit den häufigeren Ausbrüchen von Zoonosen und deren globaler Verbreitung numzugehen. Laut Welt-Tiergesundheitsorganisation OIE erscheinen jedes Jahr fünf neue menschliche Krankheiten, wovon drei tierischen Ursprungs sind. Der menschliche Umgang mit Wildtieren und ihren Lebensräumen sollte überdacht werden. Die Erforschung von Zoonosen, und dabei die Kooperation von Human-, Tier- und Umweltmedizin ist essentiell.


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