Der Treibhauseffekt und dessen Auswirkungen auf der Erde sind mittlerweile allgemein bekannt. Viel weniger weiß man über die Versauerung der Meere Bescheid, die ebenso der hohen CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre geschuldet ist.
Dieser Artikel wurde am 14. November 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seit Beginn der Industrialisierung haben die Weltmeere knapp die Hälfte des Kohlenstoffdioxids (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energieträger aufgenommen. Manche Wissenschafter halten die CO2-Aufnahme des Wassers für hilfreich: Mehr Emissionen im Wasser, weniger in der Luft, lautet die einfache Rechnung. Es wird sogar die direkte Ableitung von CO2 in die Meere als Maßnahme zur Linderung der Globalen Erwärmung diskutiert.

Sinkender pH-Wert

Derartige Pläne klingen weniger erstrebenswert, wenn Meeresforscher – wie in diesem Video  – über die Auswirkungen verschmutzter Luft in den Ozeanen berichten: Der Anstieg von Kohlenstoffdioxid in der Luft bewirkt eine rasante chemische Veränderung in den Ozeanen. Der pH-Wert des Meerwassers verringert sich deutlich, weswegen man von einer Versauerung der Meere spricht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=U7UbKSvenZY

Keine Chance für Korallen

Die sinkenden pH-Werte, gepaart mit der steigenden CO2-Konzentration, führen zu einer Reduzierung der Karbonatsättigung im Meerwasser. Karbonationen sind der Baustoff für alle Kalk bildenden Organismen. Korallen, Muscheln und Kleinstlebewesen wie Schnecken und Zooplankton. Die sinkende Karbonatsättigung führt bei diesen Kalkbildnern zu verminderter Kalkbildung und Fehlbildungen ihrer Kalkskelette. Am stärksten bemerkbar machen sich die unverminderten CO2-Emissionen in der Nähe der Pole. Experten prognostizieren, dass es in den Ozeanen der Polarregionen bis Ende des aktuellen Jahrhunderts zu einer Karbonuntersättigung kommt. Für kalkhaltige Lebenswesen wie Korallen sind diese Regionen damit künftig unbewohnbar.

In anderen Meeresregionen sind die Auswirkungen der Versauerung ebenfalls auszumachen. Eine Langzeitstudie nahe der Olympic-Halbinsel im Pazifischen Ozean stellte einen erkennbaren Rückgang von Muscheln fest. Die Versauerung führt aber nicht nur zu weniger Miesmuscheln und Austern auf den Tellern. Ein Rückgang der Korallenökosysteme würde eine massive Störung der bestehenden Nahrungskette in den Ozeanen bedeuten und damit auch die Fischerei und die Lebensgrundlage der Küstenbewohner auf der ganzen Welt bedrohen.