Faire Sportbekleidung
Faire Sportbekleidung
Laufen für faire Bedingungen.
Dieser Artikel wurde am 7. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Über 1.000 LäuferInnen und fast 2.000 BesucherInnen nahmen am Fairness Run 2015 in der Wiener Mariahilfer Straße teil. Die Veranstaltung fand unter dem Motto “Faire Produktionsbedingungen in der Sportartikelindustrie. Jetzt!” statt.

Leider herrschen nach wie vor verheerende Bedingungen in der Sportbekleidungsindustrie, tausende ArbeiterInnen schuften unter schwierigsten Bedingungen zu Löhnen, die kaum zum Leben reichen. Nach dem tragischen Unglück in der Rana Plaza Textilfabrik in Bangladesch, das im April 2013 mehr als 1.100 Todesopfer forderte, wurden endlich neue Initiativen zur Beseitigung der Missstände in den Fabriken gesetzt: Gewerkschaften und NGOs fordern die Bezahlung von Existenzlöhnen, mehrere Gütesiegel belegen ökologische Verträglichkeit oder soziale Mindeststandards. Doch es ist noch ein weiter Weg bis die Bezahlung von existenzsichernden Löhnen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften für die ArbeiterInnen zum Standard werden und bis die giftigsten Chemikalien aus den Produktionsstätten und aus den Abwässern verschwunden sind.

Immer mehr SportlerInnen wollen etwas gegen die ausbeuterischen und unwürdigen Bedingungen, unter denen ihre Sportbekleidung produziert wird, unternehmen. Sie haben genug von gefährlichen Giftstoffen in Funktionskleidung, die nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen schaden. Sie fordern daher Verantwortung und Transparenz von den Firmen, die ihre Funktionskleidung herstellen lassen. Beim Fairness Run konnten sich Interessierte darüber informieren und beraten lassen, wie sie sich für bessere Produktionsbedingungen einsetzen bzw. wo sie faire Sportbekleidung kaufen können.

faire Sportbekleidung

“Der diesjährige Teilnehmerrekord zeigt, dass es immer mehr Amateur- und ProfiläuferInnen nicht egal ist, unter welchen Bedingungen ihre Sportbekleidung und -schuhe hergestellt und gehandelt werden. Wir möchten aber auch die Sportartikelhersteller dazu aufrufen, faire Alternativen anzubieten und diese stärker von Lieferanten zu fordern. Nur gemeinsam können wir etwas bewirken. Daher engagiert sich GLOBAL 2000 u.a. auch für die internationale Kampagne “Change your shoes” und fordert dabei mehr Gerechtigkeit und die Einhaltung von Umweltstandards in der Schuhproduktion”, betont Leonore Gewessler, Geschäftsführerin der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer konnten vor Ort den Fairnessgrad ihrer/seiner Laufshirts und -hosen auf Knopf und Faden durchchecken lassen und so erfahren, welche Sportartikel fair bzw. unfair hergestellt wurden.

Setz auch du ein Zeichen!

Schon am 20. September 2015 findet der nächste GLOBAL 2000 FAIRNESS RUN in Verbindung mit der WearFair & mehr, der Messe für nachhaltigen Lifestyle, in und um die Tabakfabrik und Umgebung in Linz statt. Für alle Laufsportbegeisterten eine neuerliche Gelegenheit, laufend, walkend, gehend oder mit dem Rollstuhl fahrend ein Zeichen für gerechtere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der Textilindustrie zu setzen.

Foto: Andreas Westermayer/GLOBAL 2000 FAIRNESS RUN