Mit zielgerichteten Förderungen möchte das Land Hessen den Anbau verschiedener Pflanzen fördern.
Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2020 veröffentlicht
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Monokulturen in der Landwirtschaft sind ein Problem, denn sie beschneiden die Vielfalt eines natürlichen Ökosystems. Gewisse Tiere und Insekten benötigen gewissen Pflanzen, um gedeihen und überleben zu können. Werden immer nur dieselben Pflanzen ausgesät, nimmt man nicht nur manchen Lebewesen ihre Überlebensgrundlage, sondern auch der Boden wird ausgelaugt. Ein Bundesland in unserem Nachbarland Deutschland will dem nun gegensteuern, indem es Vielfalt fördert. Bauern, die mindestens fünf verschieden Pflanzenarten kultivieren, können beim Land Hessen um Förderungen ansuchen.

Dieses Förderprogramm des Landwirtschaftsministeriums Hessen beinhaltet allerdings auch noch eine zweite Auflage. Bauern, welche diese Förderungen beantragen, müssen mindestens eine Eiweißpflanze anbauen. Der Grund dafür liegt darin, dass der Import von Soja als Futtermittel für Tiere vielfältige negative Auswirkungen hat. Zum einen kommt ein großer Teil des importierten Sojas aus Südamerika, wo oft Regenwald abgeholzt wird, um Platz für den Anbau der eiweißhaltigen Pflanze zu schaffen. Zum anderen entstehen beim Transport mit dem Schiff quer über unseren Planeten natürlich riesige Mengen an Treibhausgasen. Heimische Erbsen und andere Eiweißpflanzen eigenen sich aber genauso gut als Futtermittel wie die von weither angereisten Sojabohnen.

Das Interesse der Landwirtschaft für das Förderprogramm scheint groß und bereits 940 Landwirte nehmen die Möglichkeit Förderungen zu erhalten in Anspruch. Diese Betreibe verfügen gemeinsam über eine Anbaufläche von 85.000 Hektar. Im Jahr 2019 hat das Land Hessen 15 Millionen für das Programm ‚Vielfache Ackerkulturen‘ budgetiert gehabt, 2020 soll das Projektbudget noch um zehn Millionen aufgestockt werden, berichtet die FAZ. Je nachdem ob Betriebe bereits andere Förderungen erhalten und welche Pflanzen sie kultivieren, erhalten sie vom Land 55 bis 110 Euro pro Hektar Anbaufläche.

Die zuständige Ministerin Priska Hinz sieht in dem Programm auch eine Brücke, die den Umstieg von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft einleiten kann. Daher ist es besonders erfreulich zu sehen, dass rund zwei Drittel der teilnehmenden Betriebe im Bereich der konventionellen Landwirtschaft tätig sind und sich das Interesse nicht auf Ökolandwirte beschränkt.


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