Mehr Platz: Die verbleibenden Nutztiere hätten durch die Fleischreduktion mehr Platz und damit mehr Lebensqualität. Fotocredit: © Peggy und Marco Lachmann-Anke/Pixabay
Mehr Platz: Die verbleibenden Nutztiere hätten durch die Fleischreduktion mehr Platz und damit mehr Lebensqualität. Fotocredit: © Peggy und Marco Lachmann-Anke/Pixabay
Dass ein hoher Fleischkonsum schlecht für die Gesundheit und das Klima ist, ist aktuell nichts Neues mehr. Neu sind allerdings aktuelle Zahlen dazu, wie unglaublich groß das Potenzial einer erheblichen Fleischreduktion in der Ernährung der Bevölkerung wäre.

Gesunde Ernährung für Organismus und Natur ist etwas, das immer mehr Menschen in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit rücken. Dass ein zu hoher Fleischkonsum schlecht für den Körper, für die Umwelt und für das Klima ist, das wissen die meisten von uns mittlerweile. Zumindest diejenigen, die sich für nachhaltige Ernährung interessieren. Das zeigt sich auf organischer Ebene beispielsweise in den Hinweisen darauf, dass man mit pflanzlicher Ernährung Alzheimer vorbeugen kann.

In Bezug zum Klima zeigt sich das Problem des hohen Fleischkonsums unter anderem auch im Umstand, dass die direkte Viehhaltung, die als Hauptquelle für das klimaschädliche Gas Methan gilt, einen nicht unerheblichen Prozentsatz der Treibhausgasemissionen verursacht. Konkret sind es bis zu 18 % aller diesbezüglichen weltweiten Emissionen die auf die Nutztierhaltung entfallen. Gerade nachhaltig orientierte Menschen werden also häufig eine vegetarische, vegane oder fleischarme Ernährungsweise präferieren. 

Fleischreduktion reduziert Treibhausgase um 28 %

Doch es bleibt ein Thema, das häufig großes Diskussionspotenzial birgt. Vor allem, weil sich um gesunde sowie nachhaltige Ernährung zahlreiche Mythen ranken und viele Behauptungen in den Raum gestellt werden, die kaum wissenschaftlich untermauert sind.

Dabei gibt es für das, was wir lange schon ahnen, jetzt sogar neue, wissenschaftliche und bestechende Zahlen. Diese stammen sogar aus Österreich. Denn eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Kooperation mit dem Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU im Auftrag von VIER PFOTEN konnte eindrucksvoll zeigen, wie enorm groß das Potenzial der Reduktion des Fleischkonsums in Österreich wäre.

Unter dem Titel „Less meat, less heat“ konnten gleich mehrere deutliche Auswirkungen der Fleischreduktion gezeigt werden. So würde laut den Berechnungen eine Ernährung der Bevölkerung mit einem um zwei Drittel reduzierten Fleischkonsum in Österreich ganze 28 % der Treibhausgase einsparen. Bei einer vegetarischen Ernährung würden sogar fast die Hälfte (48 %) der ernährungsbezogenen Treibhausgase eingespart werden. Würden wir gänzlich ohne Milch- und Eiprodukte auskommen und uns in Österreich ausschließlich vegan ernähren, könnten wir sogar 70 % dieser Treibhausgase einsparen.

Durch die Fleischreduktion in der Ernährung der Österreicherinnen und Österreicher könnten erhebliche Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Fotocredit: © Engin Akyurt/Pixabay
Durch die Fleischreduktion in der Ernährung der Österreicherinnen und Österreicher könnten erhebliche Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Fotocredit: © Engin Akyurt/Pixabay

Mehr Nutzfläche und Lebensqualität durch Fleischreduktion

Die fleischreduzierte Ernährung würde aber nicht nur zu weniger ernährungsbezogenen Treibhausgasen führen, sondern hätte viele weitere Vorteile für Mensch, Tier und Umwelt. Forschende in Boston konnten beispielsweise zeigen, dass Menschen, die regelmäßig rotes Fleisch zu sich nehmen, häufiger an Herzkreislaufstörungen, Diabetes oder Darmkrebs leiden – eine Fleischreduktion könnte demnach vielen Zivilisationskrankheiten vorbeugen.

Würde der Fleischkonsum deutlich reduziert, wäre gleichzeitig mehr Platz für die verbleibenden Tiere, die dann – z.B. auf einer Weide – ein wesentlich artgerechteres Leben führen könnten, als Nutztiere aus Massentierhaltung. Gleichzeitig würde durch die Reduktion bzw. den Wegfall der Nutztiere auch entsprechend mehr Nutzfläche zur Verfügung stehen. Diese könnte dann etwa für „Renaturierung bzw. für das Anlegen von Mooren zur CO2-Speicherung nutzbar gemacht werden“, sagt die Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck von VIER PFOTEN. Und das käme wiederum genauso wie die gehörige Treibhausgasreduktion unserer Umwelt und dem Klima zu Gute.

Quellen: ots.at, planet-wissen.de / Fotocredits: © Engin Akyurt sowie Peggy und Marco Lachmann-Anke/via Pixabay 


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