Microsoft hat sein 2013 begonnenes Projekt Natick Unterwasser-Rechenzentrum still und leise eingestellt. Nach Angaben des Unternehmens ist das Experiment aber keineswegs misslungen, sondern es wurden wichtige Erkenntnisse vor allem in Bezug auf die Kühlung der Server gewonnen.
Es wird erwartet, dass Rechenzentren in den kommenden Jahren exponentiell wachsen werden. Allein im letzten Jahr hat Nvidia über 3,76 Millionen Rechenzentrums-GPUs verkauft. Es wird erwartet, dass diese Rechner in einem Jahr 14,3 TWh Strom verbrauchen, wobei die Kühllösungen noch nicht eingerechnet sind. Ungefähr 40% des Verbrauchs in Rechenzentren machen aber die Kühlsysteme aus. Wenn Microsoft also Wege entdeckt hat, diese Kosten zu senken oder sogar zu eliminieren, könnte es seinen Energiebedarf für den Bau eines Rechenzentrums drastisch senken.
Microsoft zieht positives Resümee
Abgesehen von den potenziellen Energieeinsparungen hat Microsoft bei den Servern, die es 2018 vor der schottischen Küste installiert hat, noch weitere Erkenntnisse gewonnen. Das Unternehmen verlor nur sechs der 855 unter Wasser installierten Server. Beim Parallelexperiment, das Microsoft an Land durchführte, mussten acht von insgesamt 135 Servern ersetzt werden.
Nach Angaben des Unternehmens ist der Hauptgrund für diese Langlebigkeit die Temperaturstabilität des Meerwassers und das zum Schutz der Server verwendete inerte Stickstoffgas. Zudem wurde auch der Einsatz von Robotern in Rechenzentren getestet. Neue Server werden sehr schwer und eine automatische Lösung bei der Installation macht Sinn.
Microsoft hat nicht angegeben, ob es in Zukunft ein weiteres Unterwasser-Projekt starten wird. Währenddessen hat China gerade sein Unterwasser-Serverprojekt im Jahr 2023 begonnen und 68.000 Quadratmeter Server an der Südküste von Hainan versenkt. Dennoch stellt Microsoft seine Entwicklungsprojekte für Rechenzentren nicht ein. Berichten zufolge arbeitet das Unternehmen mit OpenAI zusammen, um ein 100 Milliarden Dollar teures KI-Supercomputer-Rechenzentrum zu bauen, und es hat nukleare Ambitionen, modulare Reaktoren für Projekte wie diese zu bauen.
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Bild: Microsoft