Das Suchtpotenzial von Zucker dürfte stärker sein, als bisher angenommen.
Dieser Artikel wurde am 19. Februar 2020 veröffentlicht
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Zucker löst im Gehirn ähnliche Reaktionen aus wie etwa Kokain oder Nikotin. Das fanden Forscher des Princeton Neuroscience Institute unter der Leitung des Psychologen Bart Hoebel heraus. Sie testeten an Ratten, wie diese auf Zuckerentzug reagierten. Und das Ergebnis war sehr deutlich: Mussten die Tiere plötzlich auf ihre gewohnte Zuckerration verzichten, stieg ihre Gier danach ins Unermessliche. Sobald sie wieder Zucker bekamen, fraßen sie noch mehr davon als vor der zwangsläufigen Entzugspause. Diese Gier werten die Forscher als Kennzeichen für eine Sucht.

Bereits in früheren Studien befasst sich Hoebel mit der Reaktion der Tiere auf Zucker. Dabei konnte er zwei der drei typischen Merkmale nachweisen, die eine Sucht auslöst: steigenden Konsum und Entzugserscheinungen. Letztere äußerten sich durch extreme Ängstlichkeit der Ratten und durch Zähneklappern. Mit seiner jüngsten Studie, deren Ergebnisse er auf dem Jahrestreffen des American College of Neuropsychopharmacology vorstellte, gelang ihm nun auch noch der Nachweis des dritten Suchtmerkmals.

In der Studie konnten Hoebel und sein Team nachweisen, dass Zucker bei entsprechender Menge im Gehirn neurochemische Veränderungen bewirkt. Er verändert die Anzahl der Rezetoren für Dopamin und Opioide. Und noch eine Tatsache kam im Zusammenhang mit dieser Studie ans Licht: Hoher Zuckerkonsum scheint zugleich auch die Neigung zu anderen Drogen wie Alkohol zu verstärken. Anlass genug also, den eigenen Zuckerkonsum zu hinterfragen. 

Quelle: „Zucker hat hohes Suchtpotenzial“ https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/abnehmen/tid-14682/diaet-zwoelf-fakten-ueber-das-abnehmen-zucker-hat-hohes-suchtpotenzial_aid_411455.html

Foto: Pixabay/Daria-Yakovleva


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