Dieser Artikel wurde am 9. Januar 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) – ein schwieriges Wort für ein leichtes Material. Was so klingt, als wolle man es…
Dieser Artikel wurde am 9. Januar 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) – ein schwieriges Wort für ein leichtes Material. Was so klingt, als wolle man es nicht mit der Kneifzange anfassen, wickeln wir alltäglich um unsere Lebensmittel. EVOH ist ein Material in der Frischhaltefolie, das dafür sorgt, dass weder Wasser noch Sauerstoff die Schimmelbildung fördern. Es basiert auf Erdöl und ist somit weder umweltfreundlich noch günstig. Da muss dringend eine Alternative her!

Vorteile durch Molkefolie

Das dachten sich auch Forscher des EU-Projekts “Wheylayer” und experimentierten mit Kunststoffen aus Molke. Ihre Inhaltsstoffe haben die Eigenschaft, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Zudem ist sie biologisch abbaubar. Schließlich ist es ihnen gelungen, eine Folienbeschichtung aus Molke herzustellen, die auf industrielle Maßstäbe übertragbar ist. Firmen, die bei der Lebensmittelverpackung auf die Produkte aus Molkeproteine umsteigen möchten, müssten ihre Verpackungsanlagen nur geringfügig umrüsten.

Die Vorteile der Molkefolie für die Umwelt liegen auf der Hand: Weniger CO2 bei der Produktion und weniger Müll durch die biologische Abbaubarkeit. Und Molke als Nebenprodukt der Käseherstellung ist ein Rohstoff, dessen Quelle  – anders als beim Erdöl – nie versiegen wird. Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Molkefolie durchsetzen wird. Das Patent ist jedenfalls schon beantragt.

Schätzungen zufolge wird allein in Deutschland jährlich so viel Folie verwendet, dass man damit den Bodensee bedecken könnte.

Mehr Informationen: Mediendienst Fraunhover IVV: Folienbeschichtung aus Molke. 02.01.2012.

Bildnachweis Titelbild:© Fraunhover IVV
Bildnachweis Bodensee: © Peter Wetzel / Pixelio.de