Produktrückrufe
Produktrückrufe
Wo kann man sich informieren?
Dieser Artikel wurde am 28. Dezember 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Produktrückrufe und Produktwarnungen sind wichtige Maßnahmen zur Sicherheit der Verbraucher. Als Konsument sollte man die entsprechenden Meldungen mitbekommen. Doch wo kann man sich in Österreich über Produktrückrufe oder Lebensmittelwarnungen informieren? Und wo kann man bei Bedarf selbst Meldung erstatten?

 

Häufige Ursachen für Produktrückrufe bei Lebensmitteln

Erst im November gab es in Österreich einen Produktrückruf von Graved Lachs und Lachsforellen. Bei einer routinemäßigen Qualitätskontrolle gab es Anzeichen einer möglichen bakteriellen Verunreinigung. Mikrobiologische Verunreinigungen und Fremdkörper sind laut deutschem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die häufigsten Ursachen für Produktrückrufe und Produktwarnungen im Bereich der Lebensmittel und Salmonellen, Campylobacter oder E. Coli meist die Übeltäter. Leicht verderbliche Ware wie Fleisch, Wild, Geflügel oder Milchprodukte seien besonders anfällig. Oder man finde Glas- oder Metallsplitter durch Produktionsfehler in Verpackung und Konserven.

Produktrückrufe und Produktwarnungen

Produktrückrufe sind Meldungen, die ein Hersteller bzw. Vertreiber bereits veröffentlicht hat. Bei Bekanntwerden eines Sicherheitsrisikos durch ein Lebensmittel liegt die Verantwortung beim Unternehmen selbst. Die zu einleitenden Produktrückrufe und Verbraucherinformationen sind dabei Teil eines EU-weit gültigen Konzeptes. Auch für die Rückholung für Gebrauchsgegenstände ist das Unternehmen nach dem Produktsicherheitsgesetz, das vom Sozialministerium vollzogen wird, selbst verantwortlich. Wenn es sein muss, können die zuständigen Behörden Unternehmen auch zu geeigneten Maßnahmen verpflichten.

Produktwarnungen werden getätigt, wenn es zu einem lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch gekommen ist und die Gefahr besteht, dass diese Lebensmittel weitere Menschen gefährden könnten.

Wie und wo kann ich mich über Produktrückrufe und Produktwarnungen informieren?

In Österreich ist die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine wichtige Adresse, wenn es um Produktrückrufe und Produktwarnungen bei Lebensmitteln und Kinderspielzeug, Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie bei Produkten, die dem Produktsicherheitsgesetz 2004 unterliegen, geht: https://www.ages.at/produktwarnungen/.

Die AGES erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann keine Haftung oder Gewähr für die Aktualität und die Inhalte unter den jeweiligen Links geben. Daher wird empfohlen, sich zusätzlich auf weiteren Websites zu informieren, so z.B.

Eine App für Produktrückrufe und Produktwarnungen

Die AGES bietet auch eine kostenlose AGES Produktwarnungs-App für iPhone und Android Betriebssysteme auf der Seite www.produktwarnungen.at an. Mit dieser App erhält man Push-Nachrichten über aktuelle Rückrufe und Warnungen in Echtzeit für alle Produktkategorien. Es gibt auch eine Filtersuche zu den jeweiligen Kategorien.

Wo melde ich Produktwarnungen bei Verdacht?

Falls ein Problem mit einem Lebensmittel oder einer Produktverpackung vorliegt, kann man als Verbraucher auch selbst Meldung erstatten.

In den Bereichen Lebensmittel, Geschirre, Kosmetika und Spielwaren reicht man die Meldung bei der amtlichen Lebensmittelaufsicht der Länder ein.

Burgenland: Lebensmittelaufsicht Burgenland
Kärnten: Amtliche Lebensmittelaufsicht des Landes Kärnten
Niederösterreich: Amt der NÖ Landesregierung,  Abteilung Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle
Oberösterreich: Verein der Lebensmittelaufsicht Oberösterreich
Salzburg: Amtliche Lebensmittelaufsicht des Landes Salzburg
Steiermark: Lebensmittelaufsicht beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Tirol: Amtliche Lebensmittelaufsicht des Landes Tirol
Vorarlberg: Amtliche Lebensmittelaufsicht des Landes Vorarlberg
Wien: Lebensmittelaufsicht und Beschwerden – Marktamt Wien (MA 59)

Beobachtungen oder Unfälle mit gefährlichen Verbraucherprodukten in anderen Bereichen, wie z.B. Bekleidung, Haushalt, Möbel, Kinderartikel, Sportartikel oder Werkzeug können über eine Produktsicherheitsmeldung beim Sozialministerium eingereicht oder formlos an folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: produktsicherheit@bmask.gv.at

Quellen:
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Mehr Transparenz dank lebensmittelwarnung.de
Internetportal feiert fünfjähriges Jubiläum. 19.10.2016. https://www.bvl.bund.de/DE/08_PresseInfothek/01_FuerJournalisten/01_Presse_und_Hintergrundinformationen/01_Lebensmittel/2016/2016_10_18_PI_Lebensmittelwarnung.html (zuletzt aufgerufen: 06.12.16).
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, kurz AGES. https://www.ages.at (zuletzt aufgerufen: 06.12.16).
Bild: © Martina Liel

ProfilMartina Liel ist Germanistin (M.A.) und arbeitet seit 2009 als freie Texterin und Autorin mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Healthcare. Seit 2013 bloggt sie über ein Leben mit Endometriose, einer chronischen Erkrankung, bei der ein nachhaltiger und gesunder Lebensstil eine wesentliche Rolle spielt.