Elektrolyseure sind integraler Bestandteil in der Produktion von (grünem) Wasserstoff. Um die steigende Inlandsnachfrage zu bedienen, wird in Queensland der Bau der weltweit größten Produktionsanlage vorangetrieben.

Gladstone, im australischen Queensland ist Heimat eines der größten Exportzentren der fossilen Brennstoffindustrie. Die Hafenstadt wird aber bald auch die weltweit größte Anlage zur Produktion von so genannten Elektrolyseuren beherbergen. Es wird erwartet, dass die Elektrolyseure in der nahe gelegenen Wasserstoffanlage Gibson Island eingesetzt werden.

Gibson Island wurde bislang zur Herstellung von Düngemitteln aus Methan verwendet. Es wird derzeit auf die Produktion von grünem Wasserstoff umgestellt. Die Elektrolyseuranlage wird eine anfängliche Kapazität von zwei Gigawatt pro Jahr haben – mehr als das Doppelte der derzeitigen weltweiten Produktion. Das soll genügen, um mehr als 200.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr zu produzieren. Der Betreiber Fortescue Future Industries  plant, bis zum Jahr 2030 15 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr zu erzeugen.

Das würde mehr als 200 Gigawatt neue Wind- und Solarenergie sowie viel mehr Elektrolyseure und sauberes Wasser erfordern. Deshalb will Fortescue Future Industries dort auch Windturbinen, Sonnenkollektoren, Batterien und Kabel in einem Produktionszentrum für grüne Energie herstellen. Dies alles ist Teil des grünen Wasserstoff-Plans in Australien.

Die Wasserstoff-Elektrolyse wird vor allem tagsüber in Betrieb sein, wenn Solarenergie – sowohl von großen Solarparks als auch von Solaranlagen auf den betriebseigenen Dächern – reichlich vorhanden ist. Das Kraftwerk wird so flexibler und produziert direkt nutzbaren Strom zu Spitzenzeiten. Wenn die Nachfrage gering ist bzw. das Angebot ausreicht wird die Einspeisung ins Netz abgeschaltet und der Strom für die Elektrolyse verwendet.

Viele Experten sind der Meinung, dass Batteriespeicher – die durch Wind und Sonne aufgeladen werden – eine effizientere und kostengünstigere Möglichkeit sind, den kurzfristigen Bedarf zu decken. Andere Technologien wie Pumpspeicherkraftwerke können die saisonalen Probleme lösen. Aber Pumpspeicherkraftwerke sind auch schwer zu bewerkstelligen, da sie mit Umweltproblemen und Kostenexplosionen konfrontiert sind und der Bau eine Weile dauert. Die Bemühungen, in den letzten fünf Jahren eines von sechs möglichen Pumpspeicherkraftwerken in Südaustralien zu errichten, sind trotz des Versprechens staatlicher Mittel nicht realisiert worden. Das ist vor allem der Grund, warum sich Südaustralien jetzt grünem Wasserstoff zugewandt hat. Grüne Wasserstoffkraftwerke, auch wenn sie als eigenständiges Projekt nicht die beste Idee sind, könnten als Teil eines größeren und breiter aufgestellten Wasserstoff-Ökosystems sinnvoll sein.


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Bild: arena.gov.au