In den USA werden flächendeckend Smart Meter installiert. Den dadurch günstigeren Energiekosten für den Endkunden zum Trotz wehren sich viele US-Bürger gegen die Zähler. Der Schutz der Privatsphäre und Sorgen um die Gesundheit lassen wehrhafte US-Bürger sogar zu den Waffen greifen, um die Smart Meter zu verhindern.
Smart Meter sind digitale Stromzähler, die den Verbrauch direkt über Wifi an die Versorger senden. Der konstante Fluss von Echtzeitinformationen hilft den Verbrauchern ihren Energieverbrauch zu kontrollieren und zu managen. Die intelligenten Zähler helfen Endverbrauchern, Geld zu sparen, und den Versorgern, schnell und effizient auf Bedarfsspitzen oder Netzprobleme zu reagieren.
Trotz des offensichtlichen Nutzens haben verschiedene Gruppen in den USA den Smart Metern den Kampf angesagt. Die Gründe sind mannigfaltig und entbehren meist jeglicher Fakten. So wird behauptet, dass Smart Meter ungenauer messen als analoge Zähler, obwohl die Hersteller zu zertifizierten Tests unabhängiger Stellen verpflichtet sind. Zudem wird von manchen angeführt, dass die digitalen Stromzähler wegen des Funksignals die Gesundheit gefährden. Die abgegebenen Frequenzen liegen allerdings unter jenen von Mobiltelefonen, Babyphonen oder Mikrowellen. Hilft alles nichts, wird die Verletzung der Privatsphäre angeführt. Smart Meter messen nicht, wofür die Energie verbraucht wird, sondern lediglich den aktuellen Verbrauch.
In Kalifornien haben Protestgruppen Straßen blockiert, um die Techniker von ihren Straßen fernzuhalten. Bürger errichten Stahlkäfige um ihre analogen Zähler, andernorts werden die Techniker bedroht. Beim Versuch, einen Zähler an einem Haus in Texas gegen einen Smart Meter auszutauschen, wurde ein Techniker mit dem Nachdruck einer Schusswaffe deutlich gemacht, dass seine Arbeit hier nicht erwünscht sei.
Angesichts der Proteste haben einige US-Bundesstaaten ihren Bürgern erlaubt, den Umstieg auf Smart Meter zu verweigern. Allerdings müssen jene für die Kosten für das monatliche Ablesen ihrer Zähler selbst aufkommen. Die Gegner der Smart Meter befinden sich allerdings in der Minderheit, sogar in Texas. PG&E geht davon aus, dass sich von ihren rund 5,4 Millionen Kunden lediglich 150.000 gegen den Umstieg entscheiden.
In Österreich sollen im Jahr 2019 alle Zähler im Bundesgebiet digitalisiert sein. Hierzulande tun sich bereits massive Bedenken bezüglich Datenschutz auf. So plant Google, Strom an jene zu verschenken, die ihre Verbrauchsinformationen mitteilen.
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