Bisher gibt es hierzulande keine erfolgreiche Strategie um mehr Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Norwegen scheint einen Weg gefunden zu haben.
Dieser Artikel wurde am 22. Februar 2013 veröffentlicht
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Bisher gibt es hierzulande keine erfolgreiche Strategie um mehr Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Norwegen scheint einen Weg gefunden zu haben. Komfort und Infrastruktur sind die entscheidenden Kaufmotive.

Im Jahr 2012 wurden in Norwegen mehr Modelle des Nissan Leaf verkauft als in den USA. Aus keinem anderen europäischen Land stammen mehr Reservierungen für den Tesla Model S. Mehr als 10.000 Elektroautos wurden 2012 in Norwegen verkauft und 5,2 Prozent des norwegischen Automarkts nehmen Elektroautos ein.

Warum sind Elektroautos in Norwegen so erfolgreich im Vergleich mit anderen Ländern? Und warum macht ihnen die eingeschränkte Reichweite nichts aus? Komfort und Wirtschaft sind die Antworten.

Steuerliche Vorteile

In Norwegen ist ein Autokauf aufgrund der hohen Steuern verhältnismäßig teuer. Kleinere Autos mit kleineren Motoren sind verhältnismäßig billiger als größere Autos. Allerdings gibt es in Norwegen keine Einfuhrsteuer auf Elektroautos. Das machte den Nissan Leaf zu einem der meist verkauften Autos des Landes. Der relativ günstige Preis von Elektromobilen steht in Kontrast zum Rest Europas, wo sie mehr kosten als herkömmliche PKWs mit Verbrennungsmotoren.

Komfort im Stadtverkehr und Ausbau der Infrastruktur

So wichtig der Preis sein mag, die Entscheidung für eine Elektroauto wird durch politische Maßnahmen zusätzlich schmackhaft gemacht. In der Hauptstadt Oslo ist es mit Elektroautos erlaubt die Busspuren zu benutzen. Wege in der Stadt können dadurch deutlich schneller zurückgelegt werden. Außerdem entfallen mit Elektroautos die Parkgebühren und die Citymaut. Diese Initiativen werden durch den Ausbau der Infrastruktur noch verstärkt: In Norwegen gibt es mehr als 3.500 Ladestationen und mehr als 100 Schnellladestationen.

Komfort wichtiger als grünes Bewusstsein

In Schweden stellen die Elektroautos am Gesamtmarkt nur einen Anteil von 0,13 Prozent. Die Schweden versuchten deshalb herauszufinden, was die Norweger dazu bewegt, auf elektrische betriebene Fahrzeuge umzusteigen. Das Ergebnis: Die im Vergleich günstigen Preise spielten durchaus eine Rolle, das wichtigste Motiv ist aber das Plus in Sachen Komfort. Lediglich fünf Prozent der Besitzer eines Elektroautos tätigten den Kauf aufgrund des Umweltschutzes. Die eingeschränkte Reichweite ist immer noch ein negativer Aspekt, aber die Vorteile, die eine Anschaffung eines Elektroautos schafft, überwiegen.

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