Liege- und Aufrechtfahrrad entstanden gemeinsam mit der Popularisierung des Kettenantriebs im späten 19. Jahrhundert. Der Radweltverband beschloss im Jahr 1934, nur mehr Räder mit Diamantrahmen zu sportlichen Wettkämpfen zuzulassen. Spätestens mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg verflachte die Nachfrage nach den auch als Autoersatz genutzten Liegerädern.
Mediziner raten zum Liegerad. Stauchende Schläge auf die Wirbelsäule fallen weg, der Druck auf die Bandscheiben wird um ein Vielfaches reduziert. Die Gelenke an Ellbogen, Händen und Schultern werden nicht belastet. Durch die fast horizontale Lage des Körpers wird das Herz entlastet, weil es nicht mehr von unten nach oben pumpen muss. Die Venen können nicht stauen, weil die Beine hochgelagert sind. Der Blutfluss im Genitalbereich wird nicht eingeschränkt. Beim Liegeradfahren werden zudem nicht nur die Bein- und Gesäßmuskeln, sondern auch die Bauch- und Rückenmuskeln dynamisch mittrainiert.
Vielen mag ein Liegefahrrad gefährlich vorkommen. Bei einem gewöhnlichen Fahrrad denkt man, jederzeit abspringen zu können. Kommt es zu einem Unfall hat das Liegerad den Vorteil der niedrigen Fallhöhe und der geringen Überschlagwahrscheinlichkeit. Der Kopf ist von einem möglichen Unfallgegner zudem weit entfernt.
In Österreich gilt Thomas Seide als Guru der Liegeräder. Unter dem Firmennamen „Bike Revolution“ stellt er individuell gefertigte Liegeräder mit zwei oder drei Rädern sowie Velomobile her. Liegeräder sind mittlerweile auch in vielen Fahrradgeschäften zu mieten oder zu kaufen.
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