Es gibt gute Gründe in der Stadt langsamer zu radeln, als viele es tun.
Dieser Artikel wurde am 15. Mai 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer regelmäßig mit dem Rad durch die Stadt fährt, hat sich vielleicht selbst schon dabei ertappt, dass man oft schneller fährt als nötig. Es gibt aber mehrere gute Gründe, um das Tempo zu drosseln. Langsameres Radeln ist sicherer, ruhiger, entspannender und außerdem kann man dabei seine Umgebung besser wahrnehmen und genießen. Gerade jetzt könnte man zum Beispiel genießen, dass in vielen Parks und Grünflächen, an denen man am Weg zur Arbeit vorbeiradelt, verschiedenste Bäume, Sträucher und Blumen blühen.

Ein Grund warum wir oft schnelle in die Pedale treten als wir sollten oder als nötig wäre, um unser Ziel rechtzeitig zu erreichen, liegt in der Konstruktion vieler Fahrräder. Viele Fahrräder sind dazu gebaut, um möglichst schnell damit fahren zu können. Nicht nur Rennräder auch Mountainbikes oder Citybikes sind so konstruiert, dass schnelles Fahren nicht nur möglich ist, sondern so dass sie richtiggehend dazu verleiten. Die meisten Fahrräder zwingen uns dazu vorgebeugt drauf zu sitzen, damit wir überhaupt den Lenker greifen können. Diese vorgebeugte Haltung führt dazu, dass wir weniger Luftwiderstand haben und schneller vorankommen. Dass die meisten modernen Räder noch dazu federleicht sind, sorgt ebenfalls für leichteres und schnelleres Vorankommen. An sich ist das ja nichts Schlechtes, aber der Stadtverkehr ist wohl nicht ganz der richtige Einsatzort.

Ein Rad, das zum Schnellfahren konstruiert ist langsam zu fahren, kann eine Herausforderung sein, doch es ist möglich und erstrebenswert. In der Stadt ist man oft gezwungen anzuhalten, zum Beispiel bei Ampeln, was einfacher und sicherer ist, wenn man von vornherein in einem langsameren Tempo unterwegs ist. Außerdem teilt man oft wenig Raum mit anderen Verkehrsteilnehmern, dazu gehören Fußgänger genauso wie Autos, Motorräder und Mopeds, Busse, Straßenbahnen, Tretroller und (in Wien) Fiaker. Ein respektvolles und umsichtiges Miteinander im Verkehr ist ebenfalls leichter zu bewerkstelligen, wenn man nicht im totalen Geschwindigkeitsrausch unterwegs ist. Wer jetzt meint, dass wenn man langsam radelt einer der größten Vorteile vom Radeln in der Stadt verloren geht, nämlich dass man schneller ans Ziel kommt als mit anderen Fortbewegungsmethoden, der irrt. Es geht nicht darum im „Schneckentempo“, aber in einem etwas gemütlicheren Tempo zu radeln und dann kommt man immer noch schneller voran als wenn man zu Fuß geht und im Stau bleibt man mit dem Rad sowieso nie stecken.

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