Studie zum Stromverbrauch Uni Potsdam
Studie zum Stromverbrauch Uni Potsdam
Laut Studie der Uni Potsdam.
Dieser Artikel wurde am 28. September 2017 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mit dem Klimawandel steigen nicht nur die Temperaturen in Europa, sondern auch der Elektrizitätsverbrauch ändert sich grundlegend. Das fanden Forscher kürzlich in einer Studie heraus, die am Institut für Klimawandel an der Universität Potsdam durchgeführt wurde. Wissenschafter aus Deutschland und aus den USA untersuchten, wie diese Veränderungen genau aussehen dürften.

Und das fanden sie heraus: Die Tagesspitzenlast wird in Südeuropa ansteigen, der Gesamtbedarf an Strom wird sich von Ländern, die im Norden liegen, wie Schweden oder Norwegen, hin zu Ländern verlagern, die im Süden liegen, wie Portugal oder Spanien. Außerdem wird sich die jährliche Spitzenlast in den meisten europäischen Ländern zunehmend vom Winter in den Sommer verlagern. Europas Energieversorgungsnetze werden in der Folge zusätzlich unter Druck geraten. Die Ergebnisse der Studie publizierten die Forscher in einem Paper.

Spitzenlast bei 22°C

„Es ist faszinierend, dass die Reaktion auf Temperaturveränderungen beim Elektrizitätsverbrauch quer durch Europa ähnlich ausfällt – Tagessspitzenlast und Gesamtverbrauch sind offensichtlich immer dann am kleinsten, wenn die maximale Tagestemperatur bei etwa 22°C liegt, und beide nehmen zu, wenn diese entweder steigt oder fällt“, erklärt die Leitautorin Leonie Wenz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Für die Studie wurden Beobachtungsdaten aus 35 Ländern herangezogen.

Pionierforschung in Potsdam

„Wie Hitze und menschliches Verhalten zusammenhängen, das ist Pionierforschung. Vieles weist mittlerweile darauf hin, dass die Luftqualität leidet, wenn es draußen heiß ist, Menschen gestresster, aggressiver und weniger produktiv sind, und Sterblichkeits- und Kriminalitätsraten ansteigen“, sagt Max Auffhammer von der Universität von Kalifornien, Berkeley. „Von diesem thermalen Stress sind alle Bereiche betroffen, vom Wohnen bis zu Landwirtschaft und Industrie. Der wichtigste verfügbare Mechanismus zur Anpassung an hohe Außentemperaturen sind gekühlte Innenräume, was in den meisten Fällen viel Elektrizität erfordert.“

Und genau dadurch entstehe auch der erhöhte Strombedarf: Um der Hitze entgegenzuwirken oder sie zumindest erträglicher zu machen, müssten nämlich immer mehr Klimaanlagen zum Einsatz kommen. Dadurch schließt sich Teufelskreis zum beschleunigten Klimawandel wieder.

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Quelle: Uni Potsdam
Foto: pixabay