Natur und Photovoltaik? Ein Begriffspaar, das sich keineswegs ausschließen muss, sondern in Wien sogar an mehreren Orten eine besondere Symbiose eingeht.
Natur und Photovoltaik? Ein Begriffspaar, das sich keineswegs ausschließen muss, sondern in Wien sogar an mehreren Orten eine besondere Symbiose eingeht.
Wenn man an Photovoltaikanlagen denkt, hat man automatisch Dächer, Dächer und noch mehr Dächer im Kopf. Dabei sind es längst nicht nur städtische Dachflächen, die in Wien für den Ausbau der Sonnenenergie genutzt werden. Mancherorts gehen Photovoltaikanlagen nämlich sogar in der Stadt eine besondere Verbindung mit der Naur ein.
Dieser Artikel wurde am 14. Dezember 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer sich für nachhaltige Energie und ressourcenschonende Stromerzeugung interessiert, der wird bereits wissen, dass unserer Hauptstadt eine ganz besondere Bedeutung rund um das Thema „sauberer Strom“ zukommt. Immerhin ist gerade das Krisenjahr 2020 auch ein Rekordjahr für Sonnenstrom, wenn man sich die Photovoltaik-Bilanz von Wien Energie in der Stadt ansieht. 

Ausbau von Sonnenstrom-Projekten in Wien schreitet voran 

So wurde bereits im ersten Halbjahr diesen Jahres von Wien Energie mehr Solarstrom erzeugt, als je zuvor. Konkret sprechen wir von einer Steigerung von 60 Prozent an Sonnenenergie-Erzeugung im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Jänner bis Juni 2019. Apropos 2019: Vergangenes Jahr wurden unter der Beteiligung des größten Energieversorgers des Landes mehr Photovoltaikanlagen gebaut, als das gesamt in den letzten zehn Jahren der Fall war. Außerdem wird von Wien Energie derzeit eine halbe Milliarde Euro in weitere Klimaschutzprojekte gesteckt, die auch den Ausbau der Solarenergie vorsehen. 

Photovoltaik in Verbindung mit Landwirtschaft und Natur

Und ja: Auch wenn dafür Großteils Dachflächen genutzt werden, wie zuletzt das Beispiel des Haus des Meeres eindrucksvoll zeigt, so sind Dächer keineswegs die einzigen Flächen, die nachhaltig für den Photovoltaikausbau eingesetzt werden können. Es werden zunehmend auch landwirtschaftlich genutzte Flächen zusätzlich für Solarenergie verwendet und auch das in Zukunft größte Sonnenenergie-Projekt Wiens geht eine Symbiose mit der Landwirtschaft ein, wie das Beispiel einer Schafsweide in Kombination mit Photovoltaikmodulen in Wien Donaustadt zeigt.

Für uns war das Grund genug, dass wir drei Wiener Photovoltaikanlagen mit der Kamera besucht haben, die schon jetzt die Symbiose aus Natur und Sonnenstrom eingehen und die ihr so vermutlich in der Stadt gar nicht erwartetet hättet.

Teil 1: Am Zentralfriedhof herrscht Solarkraftstimmung

Vermutlich war fast jede Wienerin und fast jeder Wiener schon einmal zu Besuch am Wiener Zentralfriedhof. Er ist einfach eine ganz besondere Sehenswürdigkeit. Was dabei aber kaum jemand realisiert: Der Friedhof beherbergt nicht nur eine gigantische Zahl an Gräbern, sondern tatsächlich auch eine der größten Photovoltaikanlagen der Stadt, die sich fast unbemerkt in die natürliche Umgebung des Friedhofs einfügt.

 

Teil 2: Reges Naturtreiben beim Solarkraftwerk Liesing

Dieses Bild zeigt deutlich: Solarenergie und Natur können Hand in Hand gehen. Fotocredit: © Wien Energie/Wiener Wildnis – Popp-HacknerEin ganz ausgezeichnetes Beispiel für die Verbindung von Naturschutz und der Natur selbst ist das Solarkraftwerk Liesing. Einerseits wird durch die Photovoltaikmodule, die zahlreiche Wiener Haushalte mit sauberem Strom versorgen, nicht eine Menge an CO2 eingespart, sondern das Gelände bietet gleichzeitig idealen Lebensraum für Feldhamster und schützenswerte Insekten. Und sogar Honig wird auf dem Areal erzeugt.

 

Teil 3: Wo Fuchs und Hase der Sonne(nenergie) gute Nacht sagen 

Eine fast märchenhafte Landschaft haben wir entdeckt, als wir an einem sonnigen Herbsttag das Kraftwert Donaustadt besucht haben und rund um das Gelände einen wunderschönen Spaziergang unternommen haben. Vor Ort befindet sich das erste BürgerInnen Solarkraftwerk von Wien Energie, das der Beginn eines besonderen Erfolgsmodells war. Denn die Beteiligung der Bevölkerung am Photovoltaikausbau erhielt 2012 einen überraschend großen Zuspruch. 

 

Fotocredits: © Energieleben Redaktion (3) und Wien Energie/Wiener Wildnis – Popp-Hackner