Wie kann die Sicherheit im Verkehr erhöht werden? Durch smarte Autos. Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen soll den Verkehr effizienter gestalten und Unfälle verhindern.
Dieser Artikel wurde am 28. April 2014 veröffentlicht
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Noch nie waren Autos so sicher wie heute: aktive und passive Sicherheitssysteme wie ABS (Anti-Blockier-System), ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)  oder ASR (Antriebsschlupfregelung)  sowie Airbags und Gurtstraffer sind inzwischen Standard. Zusätzlich werden heute schon oft Sensorsysteme angeboten, die das Fahrzeugumfeld erfassen und die Lenker etwa beim Spurwechsel vor Kollisionen warnen oder Auffahrunfälle vermeiden. Durch den Einsatz von Kommunikationstechnologie soll der nächste große Schritt erfolgen. Die einzelnen Fahrzeuge werden untereinander vernetzt und auf Basis der  gemeinsamen Daten können kritische Situationen oft schon im Vorfeld entschärft werden.

Bei der Car2Car-Kommunikation tauschen die Fahrzeuge über Funkverbindungen Informationen aus. Das US-Verkehrsministerium hat bekannt gegeben, die Entwicklung dieser Technologie voranzutreiben. Künftig sollen sich die Fahrzeuge in einem Umkreis von bis zu 300 Metern beispielsweise gegenseitig mitteilen, wie schnell sie fahren und wo sie gerade sind, die Ampelsignale werden auch erkannt. Das eigene Fahrzeug kann damit auch andere erkennen, die aus der Seitengasse kommen. 70 bis 80 Prozent weniger Unfälle erhofft sich die Politik durch die Vernetzung der Autos. General Motors arbeitete sogar an de Erkennung von Fußgänger, wobei mittels Wi-Fi Direct die Signale der Mobiltelefone ans Auto übertragen werden. Daraus ergibt sich ein Fahrzeug-Ad-hoc-Netz mit den Autos als Knotenpunkten.

Zur Weiterentwicklung der Car2Car-Kommunikation arbeitet das US-Verkehrsministerium mit der Universität von Michigan zusammen. Eine Flotte von 3.000 Fahrzeugen ist derzeit zu Testzwecken unterwegs und auch in Europa wird intensiv getestet. Die deutsche Autoindustrie hat das Projekt simTD gestartet. 120 vernetzte Autos sind im Rhein-Main-Gebiet unterwegs.

Bislang hakt es bei den Versuchen vor allem bei der Frequenz des Funkverkehrs. Die gewählte Frequenz von 5,9 Ghz soll für unlizensierte Wi-Fi-Geräte geöffnet werden. Dadurch könnten Interferenzen entstehen und die Echtzeit-Kommunikation der Autos verzögert werden. Das Thema Privatsphäre spielt natürlich auch eine Rolle. Dazu verkündeten die US-Behörden, dass die Technologie gegen Hacker-Angriffe geschützt ist und keine persönlichen Daten über den Fahrtweg ausgetauscht oder aufgezeichnet werden – außer im Fall eines Sicherheitsproblems.