Startup produziert Strukturplatten aus schnell wachsenden Gräsern statt aus Holz und spart damit nutzbare Landfläche und indirekt CO2-Emissionen.
Dieser Artikel wurde am 7. März 2023 veröffentlicht
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Während der Covid-Pandemie schoss auch der Holzpreis in die Höhe. Also begann ein Unternehmer sich nach billigen Alternativen umzuschauen. Zwei Ingenieure forschten nach Baumaterialien, die zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung beitragen. Zusammen haben die drei das Baustoff-Startup PlantD gegründet, dass strukturelle Platten aus schnell wachsenden Gräsern erzeugt.

Holz wird bei der Produktion der Platten keines verwendet. Huade Tan und Nathan Silvernail hatten gemeinsam an Raumfahrzeugen bei Space X gearbeitet als sie sich für das Potenzial von Grasfasern als Baustoff zu interessieren begannen. Bäume speichern zwar reichlich CO2, aber schnell wachsende Gräser, so erkannten sie, können noch mehr einfangen – und können zudem zu strukturellen Platten verarbeitet werden, die zum Bau von Häusern verwendet werden. Gemeinsam mit Josh Dorfman, der an nachhaltigen Möbeln interessiert war, wollen sie die neuen Produkte auf den Markt bringen. Sie verwenden dabei eine Form von mehrjährigem Gras, das in einem einzigen Jahr ca. 2 Meter wachsen kann. Während eine Kiefer, die in einer bewirtschafteten Plantage angebaut wird, nach 15 Jahren geerntet werden kann, kann das Gras bis zu dreimal in einer Saison geerntet werden und wächst weiter nach. Da es leichter angebaut werden kann, kann es auch dazu beitragen, Lieferkettenengpässe zu vermeiden.

Das Team entwickelt eine eigene Anlage, die die Fasern aus dem Gras zerkleinern und wieder zusammensetzen kann, um die Strukturplatten zu bilden, die in Wänden, Dächern und Unterböden im Bauwesen verwendet werden. Wie Holz enthält das Gras starke Zellulosefasern. Es kann auf ähnliche Weise manipuliert werden, wie Mühlen Holzwerkstoffe herstellen. Trotzdem musste das Startup spezielle Maschinen entwickeln, um die Qualität des Endprodukts zu steigern, die Kosten niedrig zu halten und den Kohlenstoff-Fußabdruck der Produktion zu verringern. Die Fabrik wird auch in der Lage sein, Brettsperrholz für größere Gebäude herzustellen und kohlenstoffintensiven Stahl und Beton zu ersetzen. Laut den Gründern sind die Produkte stärker, leichter und feuchtigkeitsbeständiger als Holzplatten.


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Bild: plantdmaterials.com