Für die Internationale Energieagentur (IEA) sind die aktuell hohen Energiepreise und eine möglicherweise bevorstehende Energiekrise keine Überraschung. Geboren aus der Krise, nämlich der Ölkrise der 1970er Jahre, gilt die IEA als Expertin für den Ölmarkt. Schon im März dieses Jahres gab die IEA eine eindeutige Parole für den Umgang mit hohen Energiepreisen aus: Energiesparen!
Die IEA macht 10 Vorschläge, die Nachfrage nach Öl zu reduzieren, ohne die Volkswirtschaften zum Absturz zu bringen, die auf Öl angewiesen sind, um ihren Energiebedarf zu decken.
Die Ölversorgung wird in diesem Jahr unter Druck geraten, da die russische Invasion der Ukraine die Ölindustrie weltweit stört und den Preis für Benzin, Kerosin und andere Energieprodukte steigen lässt. Nur Zurückhaltung in der Anwendung von Öl ist laut IEA ein probates Mittel, das kurzfristig helfen kann. Einfach ausgedrückt, wird die Senkung der Nachfrage nach Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl dazu beitragen, die Angebotskürzungen auszugleichen, die durch Verbote russischer Ölexporte entstehen. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Preise. Wenn Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind, bleiben die Preise stabil. Wenn die Nachfrage geringer ist als das Angebot, fallen die Preise. Es ist einfache, grundlegende Ökonomie.
Die 10 konkreten Vorschläge sind:
- Reduzierung der Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen um mindestens 10 km/h. Das Einsparungspotenzial liegt bei rund 290.000 Fässer Öl pro Tag und zusätzlich 140.000 Fässer Öl pro Tag wenn auch Lkw das Tempo um 10 km/h verringern.
- Arbeiten Sie nach Möglichkeit bis zu drei Tage pro Woche von zu Hause aus. Ein Tag pro Woche spart etwa 170.000 Fässer Öl pro Tag.
- Autofreie Sonntage in Städten — Jeder Sonntag spart rund 380.000 Fässer Öl pro Tag; Ein Sonntag im Monat reduziert den Verbrauch schon um 95.000 Fässer Öl.
- Billigere öffentliche Verkehrsmittel und Anreize für Mikromobilität, Fuß- und Radverkehr.
Einsparung von rund 330.000 Fässer Öl pro Tag. - Wechselnde Fahrverbote für Privatautos mit geraden bzw. ungeraden Nummernschildern an bestimmten Wochentagen. Mögliche Einsparung von rund 210.000 Fässern Öl pro Tag.
- Fahrgemeinschaften und weitere Maßnahmen zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs wie zum Beispiel die regelmäßige Kontrolle des korrekten Reifendrucks. Kurzfristig können hier bis zu rund 470.000 Fässer Öl pro Tag eingespart werden.
- Förderung von kraftstoffsparendem Fahren im Güterstraßenverkehr: Umweltschonendes Fahrverhalten sollte in Fahrschulen gelehrt werden, Unternehmen mit Fahrzeugflotten ihre Mitarbeiter dazu anleiten. Einsparungspotenzial: rund 320.000 Fässer Öl pro Tag.
- Züge statt Flugverkehr. Vor allem Hochgeschwindigkeitszüge und Nachtzüge sind echte Alternativen. Das könnte kurzfristig rund 40.000 Fässer Öl pro Tag einsparen.
- Geschäftsreisen vermeiden, wenn es Alternativen gibt: Einsparung von rund 260.000 Fässern Öl pro Tag sind möglich.
- Mehr Nachdruck bei der Einführung elektrischer und effizienterer Fahrzeuge. Einsparung von rund 100.000 Fässern pro Tag möglich.
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