Gas- und Dampf-Kombikraftwerke (GuD-Kraftwerke) kommen durchschnittlich auf Wirkungsgrade von knapp 50 Prozent. 60,75 Prozent Wirkungsgrad bei einer Leistung von 578 Megawatt hat die neue Gasturbine von Siemens im Testlauf erreicht. Ein neuer Weltrekord.
Der Wirkungsgrad gibt das Verhältnis von abgegebener und zugeführter Energie an. Der Begriff wurde eingeführt, um die Effizienz von Energiewandlungen beschreiben zu können. Der Betrag der abgegebenen Energie kann nie größer als der Betrag der zugeführten Energie sein. Der Wirkungsgrad kann also nicht größer als 1 bzw. 100 Prozent sein, denn bei jedem realen Energiewandler treten Verluste auf. Ein Wirkungsgrad von 100 oder mehr Prozent könnte nur ein Perpetuum Mobile erreichen.
Ganz so einfach ist die Berechnung des Wirkungsgrades aber nicht. In einem Energiewandler finden oft mehrere Energieumwandlungen statt. Der Wirkungsgrad für jede einzelne Energieumwandlung muss bekannt sein um den Gesamtwirkungsgrad zu erfahren. So beträgt der Gesamtwirkungsgrad eines Bohrers rund 63 Prozent. Diese Zahl ergibt sich aus der Multiplikation des Wirkungsgrades des Elektromotors (70 Prozent) mit dem Wirkungsgrad des Getriebes (90 Prozent).
Der neue Weltrekord der Siemens-Turbine übertrifft den Wirkungsgrad der Vorgängergeneration von 58,5 Prozent deutlich. Hinsichtlich der Bereitstellung von Nutzenergie erreichen andere Kraftwerksformen allerdings einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Thermische Kraftwerke weisen einen Wirkungsgrad bis zu 98 Prozent auf. Wasserkraftwerke kommen mit 80 bis 90 Prozent auf einen beachtlich hohen Wirkungsgrad. Windkraftanlagen können dagegen nur einen Wirkungsgrad von 51 Prozent aufweisen. Hinsichtlich des Umweltschutzes liegt die Windkraft aber weit voraus.
Wikipedia gibt einen guten Überblick über die Wirkungsgrade verschiedener Maschinen und Geräte.