Fotocredit: Pixabay/congerdesign
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Hagebutten, Johanniskraut, Wacholderbeeren – ja nicht nur die Früchte, sogar Blätter und Rinde von Bäumen wurden in der Volksmedizin seit jeher in heilsamen Rezepten verarbeitet.
Dieser Artikel wurde am 12. November 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Wildnisapotheke bestand aus allem, was Wald und Wiese so hergaben. Unsere Vorfahren wussten Bescheid, welche Pflanze gegen welches Wehwehchen gewachsen ist. Aus den damals sehr intuitiven Rezepten wurden mit der Zeit Anwendungen und Rezepte, die auch heute noch gut und gerne Anwendung finden. 
Besonders deswegen, weil diese Hausmittel wirklich einfach waren und sich auch über die Jahre nicht verkompliziert haben. Sie waren stets sehr leicht mit wenigen Zutaten herzustellen und auch anzuwenden.

Manche der Rezepte sind auch aus der Not heraus geboren oder auch entstanden, weil Zero Foodwaste früher sehr groß geschrieben wurde. Teilweise wurde für ein Rezept sogar eine gesamte Pflanze verwendet bzw. die Bestandteile, die nicht gebraucht waren anderweitig verarbeitet. Davon können wir uns heutzutage bereits eine ordentliche Scheibe abschneiden. 

DIE TOP 3 DER HAUSMITTEL REZEPTE 

Gegen Kopfschmerzen beispielsweise gab es früher bereits mehr als ein Hausmittel anstatt direkt zu einem Schmerzmittel zu greifen – das damals teils oder gar nicht verfügbar war. 
Das Öl der Pfefferminze ist lt. aktuellen Studien beispielsweise ebenso wirkungsvoll wie eine Tablette. Um die Schmerzen zu lindern, mehrmals täglich einige Tropfen des Öls auf Stirn, Nacken und Schläfen verreiben und leicht einmassieren. Genauso gerne wurde ein Tee aus Weidenrinde als altes Hausmittel verwendet. 1 EL Weidenrinde gemischt mit 1/4 L kaltem Wasser, ansetzen und zum Kochen bringen. 5 Minuten sieden lassen und dann abseihen. Den Tee lauwarm in kleinen Schlucken trinken. 
Da Weidenrinde Salicin enthält, das zu Salicylsäure umgewandelt wird, wirkt der Tee ähnlich wie ein Aspirin. 

Fotocredit: Pixabay/silviarita
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Wie oben erwähnt wurde früher nichts weggeworfen und schon gar nicht in Notzeiten wie Kriegen oder anderen Hungersnöten. Als es beispielsweise keinen Zucker zum Süßen gab, bereitet man einen sogenannten “Apfelzucker” zu. Dieser gesunde Apfelzucker kann wie herkömmlicher Zucker zum Backen und Süßen verwendet werden. Die angegebene Zuckermenge kann 1:1 durch den Apfelzucker ersetzt werden. 

Besonders Äpfel mit süßlichem Geschmack eignen sich für den Zucker Ersatz. Die Äpfel in dünne Scheiben schneiden und im Backrohr trocknen, bis sie knusprig sind. Vollständig abkühlen lassen und danach im Mörser oder in einer Küchenmaschine zu Pulver verarbeiten. Je nach Belieben kann der Zucker dann noch mit Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Muskat angereichert werden. 
Der Apfelzucker hat noch weitere Vorteile, denn er gibt den Gerichten/Backwaren eine fruchtige Note und hält sie länger saftig.

Fotocredit: Pixabay/castleguard
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Noch bevor die kalte Jahreszeit Einzug hielt und mit ihr die Grippe Zeit, wurden damals Wacholderbeeren gekaut und das täglich. Über die Jahrhunderte wurde aus dem Kauen der Beeren ein Rezept für Wacholder Sirup. Man kann ihn entweder pur und löffelweise zu sich nehmen, oder auch als Süße für Tee oder andere Getränke verwenden.

Die Wacholderbeere wirkt entspannend, wärmt und trägt dazu bei Entzündungen im Körper zu lindern. Der Sirup aus der schwarzen Beere hat eine stark antibakterielle Wirkung, regt den Stoffwechsel an, wirkt sich reizlindernd auf Entzündungen im Darmbereich aus und lindert auch noch Husten. Besonders gerne findet der zähe Saft auch bei Halsschmerzen Verwendung. 

Um ihn zuzubereiten braucht es gar nicht viele Zutaten, eigentlich die Klassiker wie bei jedem Sirup. 1-2 Hände voll Wacholderbeeren, 1 kg Zucker und 1 L Wasser. 
Die Beeren in einem Mörser andrücken und danach in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. Über Nacht darf das Gemisch dann ziehen, damit die Beeren ihre Wirkstoffe ins Wasser abgeben können. Am nächsten Tag einmal mitsamt der Beeren aufkochen, dann abseihen und nach und nach den Zucker einrühren. 
Unter ständigem Rühren weiter köcheln lassen, bis eine honigartige Konsistenz erreicht ist.