Wir essen zu viel Fleisch. 66 Kilo pro Kopf pro Jahr, so viel konsumiert der Durchschnittsösterreicher. Europaweit verursacht der Fleischkonsum 380 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß. Soja hilft.
20 bis 25 Prozent des Fleischkonsums in Europa entfallen auf Faschiertes. Soja-Granulat, mit Wasser vermengt, könnte das Faschierte problemlos ersetzen, hieß es bei der Vorstellung einer Nachhaltigkeitsstudie im Auftrag der Wiener Initiative GreenMonday im Wiener Café Bellaria.
Ziel der von der SERI Nachhaltigkeitsforschungs- und Kommunikations-GmbH durchgeführten Studie war ein seriöser Vergleich der ökologischen Nachhaltigkeit zwischen Sojatrockenprodukten und Fleisch.
90 Prozent weniger CO2
“Der Ersatz von Faschiertem durch Sojagranulat erlaubt eine CO2-Reduktion von unglaublichen 90 Prozent. Das ergibt ein geschätztes Einsparungspotential von 100 Millionen Tonnen CO2 in Europa”, erläutert Susanne Fromwald von der Initiative GreenMonday.
Heimisches vs. importiertes Soja
Solchen Werte werden nur noch dadurch verbessert, dass Sojagranulat aus heimischem Bio-Soja (in Österreich werden immerhin 35.000 Hektar Ackerfläche mit Soja bepflanzt) noch einmal rund 75% CO2 einsparen im Vergleich zu brasilianischem Importsoja, das abgesehen von Regenwaldrodungen zur Gewinnung von Ackerland auch durch die Vertreibung indigener Bevölkerung wenig Gegenliebe bei österreichischen Konsumenten findet.
Und was ist mit dem Geschmack? “Spaghetti a la Soja-Bolognese, Soja-Geschnetzeltes und Co schmecken nicht nur wunderbar, sondern leisten auch noch einen wertvollen Beitrag für die Umwelt und sogar für unsere eigene Gesundheit”, sagt Susanne Fromwald.
GreenMonday hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien Produkt- und Kochschulungen in den Wiener Großküchen und der Gastronomie durchzuführen. Die Betriebe sollen überzeut werden, künftig mehr pflanzliche, klimafreundliche Alternativen anzubieten.
Beim Café Bellaria hat das schon funktioniert: Auf der Tageskarte wird Sojageschnetzeltes angeboten und bei den Gästen kommt es auch gut an. Wer daran zweifelt, dass ein Leben ohne täglicher Fleischportion lebenswert ist, kann sich vor Ort überzeugen – es schmeckt genauso gut und ist dabei gesünder.
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