Little City Gardens in San Francisco produziert Salate und Schnittblumen für nahe gelegene Restaurants. Eingebettet zwischen Wohnanlagen waren die kleinen Flächen lange Jahre unbenutzt, doch werden immer mehr der brach liegenden Grundstücke von Kleingärtnereien bewirtschaftet. Wie viele der urbanen Kleinbauern in Kalifornien bezahlen auch Little City Gardens für ihre Felder eine monatliche Pacht. Eine (zumindest befristete) Garantie des Eigentümer, das Grundstück nicht zu verkaufen oder als Bauland zu erschließen, gibt es nicht. Kann der Grundbesitzer mit der von der Ernte abhängigen Pacht die Steuern nicht bezahlen, wird er schnell verkaufen.
Lex agricolae urbanae
Nun soll eine neues Gesetz kalifornischen Gemeinden helfen, Gemeinschaftsgärten und Kleinbauern anzulocken. Im „Sunny State“ ist es ab sofort erlaubt, die Mehrwert- und Grundsteuern für Grundstücke kleiner als 1,2 Hektar zu senken. Voraussetzung für die Steuererleichterungen ist eine Verpflichtung der Eigentümer, dass auf ihrem Boden für mindestens fünf Jahre ausschließlich Nahrungsmittel angebaut werden. Das Programm läuft auf freiwilliger Basis, interessierte Kommunen können auf Basis der neuen Rechtslage urbane landwirtschaftliche Entwicklungszonen kreieren. Die Idee dafür kam von zwei Studierenden der Rechtswissenschaften, die zuvor am Wiederaufbau des San Francisco Greenhouse Project beteiligt waren. Dabei wurden 18 baufällige Gewächshäuser restauriert und ein Vorzeigeprojekt für urbane Landwirtschaft geschaffen.
Urban Farming boomt
Kommunen, die an dem neuen Programm teilnehmen, werden deutlich weniger Steuern einnehmen. Trotzdem scheinen Gemeinden am Boom des Urban Farming teilnehmen zu wollen. Dazu kommen immer mehr Grundbesitzer, die Landwirtschaft im kleinen Rahmen als gewinn- und nutzbringende Verwendung ihrer Böden verstehen. Das neue Gesetz ermöglicht, dass urbane Landwirtschaft nicht mehr auf öffentlichen Grund oder Spenden angewiesen ist.