Wälder mit großer Artenvielfalt sind entscheidend dafür, dass die Wälder so viel Kohlenstoff wie möglich speichern können. Wälder mit geringer Artenvielfalt sind weniger widerstandsfähig gegen den Klimawandel.

Eine neue Studie schätzt, dass die Wälder der Welt etwa 226 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern können. Dies entspricht etwa einem Drittel der Menge, die der Mensch seit Beginn des Industriezeitalters ausgestoßen hat.

An der Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, waren über 200 Wissenschaftler aus der ganzen Welt beteiligt. Sie verwendeten verschiedene Methoden, um die Kohlenstoffaufnahme der Wälder zu messen. Die Ergebnisse setzen jedoch voraus, dass wir auch die Treibhausgasemissionen reduzieren, so die Forscher – auch weil der Klimawandel die Fähigkeit der Wälder zur Kohlenstoffaufnahme beeinträchtigen könnte.

Die Forscher schätzen, dass etwa 60 Prozent des Kohlenstoffs durch die Erhaltung und Bewirtschaftung bestehender Wälder absorbiert werden können. Der verbleibende Kohlenstoff wird voraussichtlich durch die Wiederherstellung von Wäldern in Gebieten mit geringem menschlichem Einfluss aufgenommen werden.

Wichtige Artenvielfalt

Wälder mit großer Artenvielfalt sind entscheidend dafür, dass die Wälder so viel Kohlenstoff wie möglich speichern können. Wälder mit geringer Artenvielfalt sind weniger widerstandsfähig gegen den Klimawandel. Sie sind anfälliger für Insektenbefall, Pilzbefall, und Brände, wenn das Klima wärmer und feuchter wird.

Die Studie ist für die nordeuropäischen Länder von großer Bedeutung, weil hier im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Welt sehr viel Wald steht. Das bedeutet ein enormes Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung. Um es zu nutzen, muss allerdings der Holzeinschlag vor allem in älteren Mischwäldern reduziert werden.

Heutzutage werden die produktiven Waldflächen bewirtschaftet, indem Wälder abgeholzt und neue Bäume gepflanzt werden. Der wachsende Wald bindet Kohlendioxid. Er kann daher als kohlenstoffneutral angesehen werden. Allerdings wächst der nach der Abholzung gepflanzte Wald so langsam nach, dass die Abholzung auch als Emissionen gezählt werden kann. Es dauert bis zu 100 Jahre, bis der Wald den Kohlenstoff bindet. Es wird also viel zu spät sein, will man das Pariser Abkommen erfüllen und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Denn bis dahin werden fast alle Emissionen noch in der Atmosphäre sein.


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