Oft wird beim Bauen mehr Material besorgt, als dann tatsächlich verwendet wird. Egal ob es Dachziegel, Parkettboden, Fließen oder sonstiges ist. Würden wir all diese „Reste“ sammeln, kämen wir wahrscheinlich auf viele Tonnen an Baumaterial, die oft entweder irgendwo am Müll langen, oder in einem Lagerraum oder Keller verstauben.
Das oberste Ziel sollte daher natürlich sein, diese Bauabfälle gar nicht erst zu produzieren. Aber auch ein Aufmerksamkeit darauf richten, und eine alternative Nutzung können schon ein wichtiger Schritt sein. Was ist also, wenn wir genau diese Baumaterialien verwenden, um ihnen eine zweite Chance zu geben? Was müssen wir dabei beachten? Welche Einbußen hinnehmen? Und was gewinnen wir dadurch?
Woher?
Bauen mit entsorgtem Baumaterial hört sich ja möglicherweise nach einem interessanten Experiment an, aber woher bekommt man dieses Baumaterial überhaupt?
Hier können wir schon beginnen, kreativ zu werden. Welche Bau-, Zimmerer-, Fließenleger- oder ähnliche Unternehmen gibt es in unserer Umgebung, und wie können wir diese kontaktieren, um in ein Gespräch zu kommen? Bei Unterfangen wie diesen ist Kommunikationsstärke, Einfühlungsvermögen und Durchhaltevermögen gefragt. Alternative Ideen wie diese sind oft schwierig für andere Menschen zu verstehen. Da braucht es oft viel Geduld und die richtigen Worte, damit wir eine Möglichkeit bekommen, an das Material zu kommen.
Bei Privatpersonen ist das oft einfacher. Die wollen die Reste loswerden, und bieten sie häufig über Plattformen wie willhaben.at oder diverse Gruppen auf Facebook an.
Einschränkungen
Wenn wir mit übrig gebliebenen Baumaterialien arbeiten, sind wir auf das Material angewiesen, das wir finden und bekommen können. Dadurch kann es sein, dass wir nicht genau die Farbe, das Muster oder das Material in der Menge bekommen, in der wir es uns wünschen. Oder nicht zu dem Zeitpunkt, wo wir es brauchen. Es benötigt daher einiges an Planung und Flexibilität.
Gewinne
Was wir dabei jedoch gewinnen, sind völlig individuelle und kreativ zusammengestellte Wohnräume und Einrichtungen. Es ist nicht notwendig, dass die Ästhetik unter dieser Einschränkung leiden muss. Wenn wir unserer Kreativität freien Raum lassen, kann eine Mischung aus unterschiedlichen Resten einzigartige Kunstwerke erschaffen.
Fazit
Ich habe in meinem Tiny House bereits mit unterschiedlichen Bodenhölzern gearbeitet, und in anderen Häusern spannende Kombinationen gesehen. Wenn wir etwa immer vom gleichen Innenausstatter die Reste bekommen, kann es sein, dass vom gleichen Boden größere Mengen zusammenkommen, die dann auch wieder einen einheitlichen, wenn auch geflickten Boden ergeben.